Analyse: 0:0 gegen Limassol, drei Spiele ohne Sieg, ohne Tor –Austrias kapitaler Fehlstart.
Wien. Drei Pflichtspiele ist diese Fußballsaison alt, und Austria wartet noch immer auf das erste Tor. Das ist bezeichnend für einen Klub, der sich vor Saisonstart noch angemaßt hat, Salzburg im Titelkampf fordern zu wollen. Ebreichsdorf wurde im Cup erst im Elfmeterschießen bezwungen, in Altach ging die Mannschaft des ratlos agierenden Trainers Thorsten Fink mit 0:3 unter, und auch gegen AEL Limassol wurde in der Europa–League-Qualifikation eine Enttäuschung verbucht: 0:0.
Nur 5500 Zuschauer verloren sich im Happel-Oval, ohne Hilfe der Querlatte hätten die Zyprer gewonnen – Austria bot ein schreckliches Bild. Umso irritierender ist der Umstand, dass sich in Favoriten weiterhin naiver Optimismus breitmacht. Alexander Grünwald meinte sogar, dass man nach drei Spielen die Kirche noch im Dorf lassen sollte. Nur, sind 270 Minuten ohne Tor nicht der entlarvende Beweis dafür, dass die Offensive lahmt, Kevin Friesenbichler vollkommen enttäuscht und Larry Kayode – nicht fit oder längst verkauft – im Strafraum fehlt?
Statisches Spiel in Kombination mit Ideenlosigkeit und harmlosen Angriffen führt selbst in Favoriten zu keiner Trendwende. Wenn biedere Inselkicker besser spielen, ist es ein Indiz dafür, dass Finks System und Vorgaben nicht greifen. Oder, er vertraut auf seine Erfahrung. Im Vorjahr unterlag Austria sogar im ersten Europa-League-Spiel Spartak Trnava mit 0:1 und gewann das Rückspiel – im Elfmeterschießen . . .
Samstag: Salzburg – Lask (16 Uhr), St. Pölten – Rapid, Mattersburg – WAC (je 18.30 Uhr).
Sonntag: Austria – Sturm (16 Uhr, ORF eins, live), Admira – Altach (19 Uhr, alle Sky).
("Die Presse", Print-Ausgabe, 29.07.2017)