Nummer eins in Tirol

Sebastian Kurz
Sebastian Kurz(c) Clemens Fabry
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Parteichef Kurz greift auch bei den Landeslisten ein.

Innsbruck. Weitgehende Freiheiten hatte Sebastian Kurz von den ÖVP-Funktionären gefordert – und diese nutzt er nun auch. Wenige Stunden nachdem er Kira Grünberg als Nummer zehn auf der Bundesliste vorgestellt hatte, trat er gemeinsam mit dem Tiroler Landeshauptmann, Günther Platter, bei einer Pressekonferenz auf und präsentierte Grünberg ein zweites Mal: diesmal als Nummer eins der Tiroler Landesliste.

Das ist insofern interessant, als Kurz laut den Statuten zwar die Bundesliste im Alleingang besetzen kann, die Landeslisten aber immer noch von den jeweiligen Landesparteien bestimmt werden. Der Bundesparteichef hat dabei ein Vetorecht, kann also nicht genehme Kandidaten ablehnen. In Tirol ging offenkundig die Einflussnahme über das formal Zugestandene hinaus.

Was heißt das aber für Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter? Er war bisher immer als möglicher Tiroler Spitzenkandidat gehandelt worden. Rupprechter soll nun Spitzenkandidat im Regionalwahlkreis Unterland (Kitzbühel und Kufstein) werden und damit ein Mandat sicher haben. Und er soll, so hört man aus ÖVP-Kreisen, das Versprechen in der Tasche haben, wieder Minister zu werden. Damit dürfte Kurz auch Platter von seiner Personalentscheidung überzeugt haben. (maf)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 29.07.2017)

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