Afghanistan: US-Verbündete schicken 7000 weitere Soldaten

Nato berät über zusätzliche Truppen für Afghanistan
Nato berät über zusätzliche Truppen für Afghanistan (c) REUTERS (NIKOLA SOLIC)
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Die Verbündeten der USA reagieren auf Obamas Ankündigung, 30.000 zusätzliche US-Soldaten zu entsenden. Details über die Pläne der einzelnen Staaten sind noch nicht bekannt.

Die Verbündeten der USA entsenden mindestens 7000 zusätzliche Soldaten nach Afghanistan. "Und es werden noch mehr kommen", sagte Nato-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen am Freitag in Brüssel nach Beratungen der Nato-Außenminister. Die Partner Washingtons reagieren damit auf die von US-Präsident Barack Obama angekündigte Entsendung von 30.000 zusätzlichen US-Soldaten.

Die von der Nato geführte Afghanistan-Schutztruppe ISAF wird damit im kommenden Jahr um mindestens 37.000 Soldaten verstärkt. Sie verfügt derzeit über 83.500 Soldaten. Mit dieser Verstärkung wird die Forderung des ISAF-Kommandanten und US-Generals Stanley McChrystal bereits fast erfüllt. Er hatte 40.000 zusätzliche Soldaten angefordert.

Details noch geheim

Die 7000 Soldaten werden laut Rasmussen von 25 jener Staaten gestellt, die an der ISAF beteiligt sind. Er wollte nicht sagen, wie viele dieser Länder Mitglieder der Nato sind. Auch zu den genauen Zusagen der einzelnen Staaten wollte sich der frühere dänische Regierungschef nicht äußern.

Der Oberbefehlshaber der Nato in Europa, US-Admiral James Stavridis, hält sogar die Zusage von mehreren tausend weiteren Soldaten für möglich, wie er gegenüber der Nachrichtenagentur AP sagte. Rasmussen und Stavridis äußerten sich nach Beratungen mit den Außenministern aller 43 an der ISAF beteiligten Länder. Mit dabei war außerdem Südkorea, das der ISAF bisher nicht angehört, aber die Entsendung von bis zu 500 Soldaten nach Afghanistan erwägt.

Öffentlich bekannt ist außerdem, dass Georgien und Italien jeweils bis zu 1000 Soldaten nach Afghanistan schicken wollen. Polen will sein Truppenkontingent um 600 Soldaten aufstocken. Großbritannien hat eine Verstärkung um 500 Mann in Aussicht gestellt. Spanien und die Slowakei planen eine Aufstockung um je bis zu 250 Mann. Albanien will 85 weitere Soldaten nach Afghanistan entsenden, Mazedonien 80 und Montenegro 40.

Deutschland gerät ebenso wie Frankreich durch die Zusagen seiner Verbündeten zunehmend unter Zugzwang, sein Engagement zu verstärken. Außenminister Guido Westerwelle lehnte es ab, vor der internationalen Afghanistan-Konferenz Ende Jänner in London über eine Verstärkung des deutschen Militärs zu sprechen.

(Ag.)

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