Lehárs „Lustige Witwe“ in Schloss Haindorf: unterhaltsam und auf hohem musikalischen Niveau.
Rudolf Freys Inszenierung der „Lustigen Witwe“ setzt auf Tempo und Witz, wirkt in den komödiantischen Partien durchaus frech, ohne auf die nötigen Emotionen zu vergessen. Schloss Haindorf gibt dafür die stimmige Kulisse ab, keine unnötigen Bühnenaufbauten stören die Bewegungslust des spielfreudigen Sängerensembles.
In stringenter Personenregie trifft Frey den Kern des Stücks: Die Demaskierung gesellschaftlicher Scheinheiligkeit geht mit jener der „geheimen“ Paarbeziehungen einher, deren Verwirrspiele die Regie mit durchaus voyeuristischer Lust aufzeigt: Hier Hanna und Danilo, eine durch und durch emanzipierte Frau und ein Lebenskünstler, da Valencienne, die ihr „Spiel mit der Liebe“ versteckt spielt, und ihr wahrhaft liebender Rossilion.