Deutschland: Ein Minister kommt unter die Räder

CSU-Minister Dobrindt steht im Dieselskandal unter Druck. Und im Norden halten ihn Gegner des Fehmarnbelttunnels für einen „Betonkopf“.
CSU-Minister Dobrindt steht im Dieselskandal unter Druck. Und im Norden halten ihn Gegner des Fehmarnbelttunnels für einen „Betonkopf“. (c) APA/dpa/Daniel Bockwold
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Der Diesel ist längst Wahlkampfthema – und CSU-Verkehrsminister Dobrindt beliebtes Angriffsziel. Seine Behörde soll nun auch einen Porsche-Prüfbericht geschönt haben.

Berlin. Der Oberbayer mit der markanten Brille ist Kritik gewohnt. Er hat eine dicke Haut und gilt ja selbst als angriffslustig. Als CSU-Verkehrsminister setzte Alexander Dobrindt die Pkw–Maut durch – auch wenn es dafür jenseits Bayerns fast nur Kopfschütteln gab. Aber die Maut war eben auch das Lieblingsprojekt seines CSU-Chefs, Horst Seehofer. Die Dauerkritik der anderen perlte daher an Dobrindt, einst CSU-Generalsekretär, ab.

Der Dieselskandal und die Kartellvorwürfe drohen dem Minister indes über den Kopf zu wachsen. Längst ist die Autobranche Wahlkampfthema, und die Konkurrenz arbeitet sich lustvoll an ihm ab. „Merkel und Seehofer haben Dobrindt zum Verkehrsminister gemacht. Die schlechteste Personalwahl, seit Caligula sein Pferd zum Senator ernannt hat“, spottete SPD-Generalsekretär Hubertus Heil.

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