Der Kanzleramtsminister soll Ordnung in die missglückte Wahlkampagne bringen. Dafür wurde Bundesgeschäftsführer Georg Niedermühlbichler ein Stück weit entmachtet. Auch inhaltlich soll sich einiges ändern.
Dienstagmittag versammelte Christian Kern eine erlauchte Runde im Bundeskanzleramt. SPÖ-Minister waren dabei, Landeshauptleute, wichtige Mitarbeiter. Auf der Tagesordnung standen unter anderem die Bundesliste und das Wahlprogramm, beides am Donnerstag vom kleinen Parteitag der SPÖ zu beschließen. Vor allem aber ging es um ein anderes Thema: Die bisher völlig missglückte Wahlkampagne.
Der Tenor in der Runde war eindeutig: Noch sei zwar nichts verloren. Aber wenn man die ÖVP und Sebastian Kurz in den verbleibenden zweieinhalb Monaten noch einholen wolle, dann müsse sich ab sofort einiges ändern.
In einem ersten Schritt hat Christian Kern bereits den Bundesgeschäftsführer ein Stück weit entmachtet. Formal und offiziell leitet Georg Niedermühlbichler zwar weiterhin den SPÖ-Wahlkampf. Tatsächlich hat vor Kurzem aber Thomas Drozda das Kampagnenmanagement übernommen. Der Kanzleramtsminister soll wieder Ordnung in die ziemlich unübersichtliche Struktur der roten Wahlkampfmaschinerie bringen.