"Die Schweiz ist eine der ältesten Demokratien und auf Toleranz gebaut", verteidigt Deutschlands liberaler Außenminister Guido Westerwelle die Volksabstimmung über ein Minarett-Verbot. Kritik sei "unangemessen".
Der deutsche Außenminister und Vizekanzler Guido Westerwelle hat die Schweiz gegen die heftige Kritik nach der Volksabstimmung über ein Minarett-Verbot in Schutz genommen. Die Schweiz sei eine der ältesten Demokratien und auf Ausgleich und Toleranz gebaut, sagte Westerwelle der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Samstag-Ausgabe). Er selbst hätte sich bei der Volksabstimmung am vergangenen Sonntag ein anderes Ergebnis gewünscht. Die Behauptung, die Schweiz sei nun ein undemokratisches und intolerantes Land geworden, sei jedoch "völlig unangemessen", sagte der FDP-Politiker.
In Deutschland dürften doch zu viele Menschen verinnerlicht haben, dass es sich "aufgrund der deutschen Geschichte verbietet, eine religiöse Minderheit so offen zu diskriminieren, wie es die Schweizer Minarett-Gegner planen", hatte "die tageszeitung" (TAZ) in Berlin in einem Kommentar gemeint. Anders als in vielen Nachbarländern gebe es in Deutschland bisher noch keine rechte Partei, die "mit aggressiven Anti-Islam-Parolen gezielt auch in bürgerlichen Kreisen auf Stimmenfang geht".
(Ag.)