Warum im Wienerwald die Fichten verschwinden werden

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Vor allem im Osten haben Fichten und Lärchen wenig Zukunft. Die Forstwirtschaft reagiert mit Mischbeständen auf die Klimaerwärmung.

Wien. Der Wald gilt für den Menschen gemeinhin als kühler Ort. Als Erholungsraum, in den man vor der Hitze flüchten kann. Dass die Hitze für den Wald auch problematisch ist, ist (mit der Ausnahme von Waldbränden) wohl den wenigsten bewusst. Gerade im Osten Österreichs leidet der Wald massiv an Hitze, Trockenheit und Schädlingen, die davon profitieren.

„Im Sommer ist der warme Osten, etwa der Wienerwald, am ärgsten betroffen“, sagt Alexandra Wieshaider, Forstwirtin bei den Österreichischen Bundesforsten und Leiterin des Biosphärenpark-Teams im Forstbetrieb Wienerwald. Wobei Bäume nicht nur unter der Trockenheit leiden, sondern auch ganz generell einem Hitzestress ausgesetzt sind, der zu leichter Welke und frühem Laubabfall führt. „Der Baum ist geschwächt und damit für Schädlinge leichter besiedelbar.“ Vor allem der Borkenkäfer profitiert von der Hitze und kann sich dadurch schneller und öfter vermehren. „Typisch ist etwa der Buchdrucker, der vornehmlich Fichten befällt. Aber eigentlich gibt es für jede Baumart einen Borkenkäfer.“ Normalerweise sei das in einem ausgeglichenen Ökosystem auch kein Problem, da könne der Wald Schädlinge verkraften. Allerdings sind derzeit die Bäume durch die Hitze derart gestresst, dass sie solche Angriffe nicht mehr abwehren können. Wieshaider vergleicht das gern mit dem Menschen. Wenn das Immunsystem geschwächt ist, sei man ebenso anfälliger.

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