Pamela Rendi-Wagner bekommt in der SPÖ-Kampagne eine tragende Rolle neben dem Kanzler. Sie soll Wählerinnen ansprechen, linksliberale vor allem.
„Put him in a team“, hat der US-Spindoktor Stanley Greenberg der SPÖ einst in Bezug auf Alfred Gusenbauer empfohlen. Diesen dann durchaus hilfreichen Ratschlag (siehe nebenstehenden Bericht) haben nun auch Christian Kerns zahlreiche Berater beherzigt, nachdem sie sich wochenlang nicht auf eine gemeinsame Wahlkampfstrategie einigen konnten.
Ab sofort bekommt der Kanzler nämlich Verstärkung auf der Bühne. Einerseits von Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil. Andererseits von Frauen- und Gesundheitsministerin Pamela Rendi-Wagner, die rein formal – also auf der Bundesliste – die Nummer zwei hinter dem Spitzenkandidaten ist.
Dahinter steckt die späte Einsicht, dass diese Wahl wohl nicht mehr über eine Kampagne zu gewinnen sein wird, die ausschließlich auf Christian Kern zugeschnitten ist. Bei den Persönlichkeitswerten, das zeigen alle Umfragen, liegt ÖVP-Obmann Sebastian Kurz zu weit vorne. Deshalb versucht es die SPÖ jetzt über die inhaltliche Schiene. Sie will Breite zeigen, thematisch und personell.