Pence dementiert Ambitionen

Archivbild: Schon seit Wochen gibt es Spekulationen, Vizepräsident Mike Pence (re.) bereite sich auf eine Amtsübernahme von Trump vor.
Archivbild: Schon seit Wochen gibt es Spekulationen, Vizepräsident Mike Pence (re.) bereite sich auf eine Amtsübernahme von Trump vor.REUTERS
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Der US-Vizepräsident weist einen Bericht der „New York Times“ zurück, er wolle statt Trump Staatsoberhaupt werden.

Washington. Diese Darstellung sei „kategorisch falsch und beleidigend“. Mit diesen Worten wies US-Vizepräsident Mike Pence am Sonntag einen Bericht der Zeitung „New York Times“ zurück, wonach er bereits daran arbeite, den immer mehr in Turbulenzen geratenden US-Präsidenten Donald Trump als Staatsoberhaupt zu beerben. Es sei eine Ehre, für Trump zu arbeiten, und alle Anstrengungen seien weiter darauf gerichtet, die Agenda des Präsidenten zu fördern „und ihn 2020 wiedergewählt zu sehen“, hieß es in einer schriftlichen Erklärung, die von Pence verbreitet wurde.

Die „New York Times“ hatte zuvor berichtet, dass es bei den Republikanern einen ungewöhnlich frühen „Schattenwahlkampf“ gebe und hob dabei insbesondere Vizepräsident Mike Pence als „Schrittmacher“ hervor. Er sei dabei, sich eine eigene Machtbasis zu schaffen, um Trumps Erbe anzutreten.

Als weitere potenzielle republikanische Bewerber, die schon Netzwerke knüpfen und an Spender herantreten, um im kommenden Präsidentenwahlkampf zu kandidieren, werden die Senatoren Ben Sasse und Tom Cotton sowie Ohios Gouverneur John Kasich genannt. Kasich war bereits 2016 angetreten. Die Zeitung bringt zudem die Ex-Gouverneurin von South Carolina, Nikki Haley, ins Spiel, die derzeit als US-Botschafterin bei der UNO zunehmend an Profil gewinnt. In den meisten Fällen hätten die potenziellen Bewerber signalisiert, dass sie sich nur für den Fall vorbereiteten, dass Trump 2020 nicht am Start sei. Mehrere Berater von Pence hätten Spendern gegenüber klargemacht, dass der jetzige Vizepräsident antreten werde, sollte Trump verzichten.

Trump habe bisher zwar keinerlei Hinweise darauf gegeben, dass er keine zweite Amtszeit anstreben werde. Aber das bisherige Chaos seiner Präsidentschaft und die Unsicherheit über das, „was Trump nächste Woche tut, von der nächsten Wahl gar nicht zu reden“, habe die Republikaner zu frühen Vorbereitungen veranlasst, hieß es weiter. Vor allem der Veranstaltungskalender von Pence sei bereits so voll, dass Republikaner bereits scherzten, er verhalte sich „wie ein Vizepräsident in der zweiten Amtszeit, der hofft, das Feld zu säubern“. (APA/dpa)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 07.08.2017)

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