Eier-Skandal: 57 Betriebe in Belgien unter Fipronil-Verdacht

Huehnereier und Warnschild Symbolfoto fuer Fipronil Belastung bei Eiern
Huehnereier und Warnschild Symbolfoto fuer Fipronil Belastung bei Eiernimago/Christian Ohde
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Der belgische Agrarminister will durchgreifen. Die Lebensmittelbehörde war seit Anfang Juni über den ersten Verdachtsfall informiert.

In Belgien stehen 57 Geflügelbetriebe unter Fipronil-Verdacht. Das hat Agrarminister Denis Ducarme am Sonntag mitgeteilt. Bisher hatten die belgischen Behörden keine Zahlen genannt.

Ducarme verlangte von der belgischen Lebensmittelsicherheitsbehörde FASNK einen Bericht über ihr Agieren, nachdem sie Anfang Juni über den ersten Verdachtsfall informiert worden war. Er wolle sich für "äußerste Transparenz" einsetzen, versprach der Minister. In Belgien war Empörung lautgeworden, nachdem die FASNK am Wochenende bekanntgab, dass sie schon seit Anfang Juni von einem ersten Fipronil-Verdachtsfall wusste.

"Man wollte Staatsanwaltschaft nicht stören"

Die Behörde hatte erst am 20. Juli Informationen über die EU-Kommission an andere europäische Länder weitergegeben. Eine Sprecherin erklärte, man habe die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft nicht stören wollen.

Schon am Dienstag könnte zudem der Landwirtschaftsausschuss des belgischen Parlaments zu einer Sondersitzung zusammenkommen, wie die Nachrichtenagentur Belga berichtete.

Fipronil wird etwa bei Hunden gegen Hautparasiten wie Läuse, Milben und Flöhe eingesetzt. Die Anwendung bei Tieren, die Lebensmittel liefern, ist in der EU verboten. Derzeit wird angenommen, dass ein belgischer Hersteller einem gängigen Reinigungsmittel verbotenerweise Fipronil beimengte und die Mischung an Betriebe in Belgien, den Niederlanden und Deutschland verkaufte.

(APA/dpa)

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