Neue Unwetterschäden: Bundesheer rückt aus

Bundesheer im Katastropheneinsatz
Bundesheer im KatastropheneinsatzAPA/HELMUT FOHRINGER
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Soldaten helfen nun auch im Pinzgau, in die Steiermark wurden weitere 80 Pioniere entsandt.

Wien. Nach den heftigen Unwettern mit zahlreichen Vermurungen in den Salzburger Gebirgsgauen ist das Bundesheer zu einem weiteren Assistenzeinsatz gerufen worden. Rund zehn Pioniere helfen heute, Donnerstag, in Fusch an der Glocknerstraße (Pinzgau) mit Unterstützung eines Black-Hawk-Hubschraubers bei der Beseitigung einer massiven Verklausung, die mehrere Häuser gefährdet.

In Großarl sind bereits seit Wochenbeginn rund 40 Soldaten mit Aufräumarbeiten beschäftigt. Der zweite Assistenzeinsatz nach den Unwettern vom Wochenende wurde nun von der Bezirkshauptmannschaft Zell am See angefordert. Rund zehn Soldaten des Pionierbataillons 2 aus der Schwarzenbergkaserne werden nach Fusch abkommandiert. Durch die starken Regenfälle ist es in einem Bachbett zu Verklausungen gekommen.

In der Obersteiermark wird das Bundesheer nach den Unwetterschäden mit weiteren Soldaten in den Katastrophengebieten Oberwölz, Oberzeiring und im hinteren Triebental aushelfen. Am Donnerstagnachmittag sollen rund 80 Pioniere vom Pionierbataillon 2 mit schweren Maschinen eintreffen, hat das Militärkommando Steiermark am Mittwoch mitgeteilt.

Die Pioniersoldaten werden zur Wiedererrichtung von zerstörten Brücken, zum Lösen von Verklausungen und für die Errichtung von Hangbefestigungen benötigt. Nach der zusätzlichen Aufstockung werden ab Donnerstag rund 220 Soldaten in den Katastrophengebieten in der Steiermark im Einsatz sein.

In Tirol haben in der Nacht auf Mittwoch Murenabgänge für Schäden gesorgt. Betroffen waren das Oberland und der Bezirk Innsbruck-Land. Unter anderem mussten die Brennerstraße (B182) und die Sellrainstraße (L13) nach Erdrutschen gesperrt werden. Unterbrochen war auch die Brennerbahnstrecke zwischen Innsbruck und Matrei. Im Gschnitztal erfasste eine Mure mehrere Fahrzeuge.

Obduktion von 13-Jährigem

Nach dem Tod eines 13-jährigen Niederösterreichers während eines Unwetters im obersteirischen St. Georgen am Kreischberg liegt nun das Obduktionsergebnis vor: Der Bub hatte Einblutungen im Herzmuskel. Unklar sei aber noch, ob diese auf eine Herzmuskelentzündung oder auf die langen Reanimationsmaßnahmen zurückzuführen sind. Die Gerichtsmedizin stellte bei dem jungen Feuerwehrmann sonst keine Verletzungen fest: Keine Brüche, es gab auch keine Anzeichen für einen Blitzunfall oder Stromschlag, und auch sonst wurden keine Anzeichen für äußere Gewalteinwirkung gefunden. (red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 10.08.2017)

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