Auch im Branchenvergleich gibt es deutliche Differenzen. Mehr als zehn Prozent der Krankenstandstage in Oberösterreich entfallen bereits auf psychische Erkrankungen.
Bei der Oberösterreichischen Gebietskrankenkasse Versicherte waren im Jahr 2016 durchschnittlich 13,3 Kalendertage krankgeschrieben. Doch es gibt große Branchenunterschiede. Mit nur 9,1 Krankenstandstagen bleiben die Beschäftigten von Banken und Versicherungen selten krankheitsbedingt daheim. Längere Krankenstände weisen vor allem die Beschäftigen am Bau mit 14,1 Tagen und jene in Exekutive und Verwaltung mit 17 Tagen auf. Die Arbeiterkammer fordert in diesem Zusammenhang einen Kündigungsschutz im Krankenstand. Die nicht neue Forderung würde zulassen, dass sie sich in Ruhe und ohne Angst um den Job auskurieren können, sagt AK-OÖ-Präsident Johann Kalliauer.
Unterschiede gibt es auch zwischen Arbeitern und Angestellten. Arbeiter waren 2016 im Durchschnitt 16,5 Kalendertage krankgeschrieben, Angestellte 10,5 Tage.
Am längsten dauern übrigens Krankenstände wegen psychischer Erkrankungen. Ein Krankenstand wegen einer psychischen Erkrankung dauert im Schnitt 35,8 Kalendertage. Zum Vergleich: Ein Krankenstand wegen eines grippalen Infekts dauert im Schnitt 4,7 Tage. Mehr als zehn Prozent der Krankenstandstage in Oberösterreich entfallen bereits auf psychische Erkrankungen, die Zahl der Fälle hat sich in den letzten zehn Jahren mehr als verdoppelt.
(red.)