Bessere Struktur: Chrysler ist rentabler als Fiat

(c) EPA (FRANK RUMPENHORST/MAURITZ ANTIN)
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US-Präsident Barack Obama hat die Autobranche in den USA zu Restrukturierungen gezwungen. Daher ist Chrysler nun rentabler als sein europäischer Partner Fiat, meint Fiat-Chef Sergio Marchionne.

Der italienische Autohersteller Fiat sah sich beim Einstieg beim angeschlagenen Autokonzern Chrysler noch als eine Art "Retter in der Not". Doch nun scheint es, als ob der Gerettete dem Retter davonfährt: Konzernchef Sergio Marchionne ist überzeugt, dass Fiat geringere Renditen als der US-Partner Chrysler erwirtschaften.

Die europäischen Autobauer hätten keine Kapazitäten abgebaut, deswegen sei keine vernünftige operative Marge von sieben bis 7,7 Prozent zu erreichen, wie Chrysler sie in den USA anpeile, sagte Marchionne dem Magazin "Automotive News". Die "operative Marge" ist das operative Ergebnis (meist Ergebnis vor Zinsen und Steuern) im Verhältnis zum Umsatz.

Europa hat zu viele Überkapazitäten

"In Europa wurde das Problem der Überkapazität nicht angegangen. Dagegen hat die Obama-Regierung eine Restrukturierung der Branche erzwungen und nun sind die Unternehmen nach den Insolvenzverfahren in einer viel besseren Lage, Rendite zu erwirtschaften", sagte Marchionne, der gleichzeitig Chrysler-Chef ist. Fiat hält 20 Prozent an dem US-Konzern, der von US-Präsident Barack Obama ebenfalls zu einem Umbau unter Gläubigerschutz gezwungen worden ist. Fiat plant, in nächster Zeit seinen Anteil auf 55 Prozent aufzustocken.

Fiat kürzte selbst bei Chrysler

Wobei Fiat auch selbst für die Restrukturierung bei Chrysler verantwortlich ist. Denn Marchionne streicht einige Modelle des US-Konzerns, etwa den Kult-Sportwagen Dodge Viper. Im Gegenzug will er die italienischen Autos wie den Fiat 500 oder auch die Alfa Romeo-Palette in den USA etablieren. Siehe Bildergalerie: Das Sterben der US-Kultmodelle)

Halbe Konzernproduktion bei Chrysler

Nach den Worten Marchionnes werden Fiat und Chrysler gemeinsam "sicherlich noch vor 2014" 5,5 Millionen Fahrzeuge pro Jahr produzieren. Die Hälfte davon wird demnach von Chrysler-Bändern laufen.

(Ag./Red)

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