Arabische Börsen sacken trotz Milliardengewinn ab

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FILE- In this Oct. 18, 2006 File photo, A group of racing camels pass in front of Sheikh Zayed highwa(c) AP (Kamran Jebreili)
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Der kuwaitische Staatsfonds "KIA" verdiente mit dem Verkauf seiner Citigroup-Anteile über eine Milliarde Dollar. Dennoch sanken die Kurse an den arabischen Börsen am Montag erneut.

An den Börsen in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) setzte sich der durch die Kreditkrise des Staatsfonds Dubai World ausgelöste Negativtrend fort. Nachdem der Index am Sonntag sowohl in Dubai als auch in Abu Dhabi erstmals seit Tagen wieder ins Plus gerutscht war, sanken die Kurse in Dubai am Montag wieder um über sechs Prozent. Betroffen waren vor allem Banken und Immobilienfirmen.

Dubais Tafelsilber vor Verkauf

Anders als die Regierung schließt der angeschlagene Immobilienkonzern Dubai World den Verkauf von Firmenanteilen im Ausland nicht aus. "Ein Teil der Bemühungen, zu Geld zu kommen, ist der Verkauf von Beteiligungen - Anteile, die dem Unternehmen gehören, nicht Anteile der Regierung", sagte der Finanzchef des Emirats, Abdulrahman al-Saleh. "Das Unternehmen hält ausländische Beteiligungen und hat in Immobilien im Ausland investiert. Es gibt nichts, was einen Verkauf dieser Vermögenswerte verhindern könnte."

Kleiner Markt verunsichert die Welt

Dubai ist zwar nur ein relativ kleiner Finanzmarkt, dennoch blickt die gesamte Welt gebannt ins Herz Arabiens. Denn die geplatzte Immobilienblase und ihre Folgen liefen und laufen dort schneller ab als auf den globalen Märkten. Dubai könnte also eine Art Trendgeber für die weitere Entwicklung auf den internationalen Börseparketts werden. Themen wie die steigende Staatsverschuldung in vielen Ländern und die Risiken bei gewerblichen Immobilienkrediten (Commercial Real Estate, CRE) werden nämlich das kommende Jahr beherrschen.

Kuwait verdient über eine Milliarde Dollar

Der kuwaitische Staatsfonds (KIA) hat seine Anteile an der Citigroup mit einem Gewinn von 1,1 Mrd. Dollar (730 Mio. Euro) verkauft. Der Fonds hatte sich im Jänner 2008 mit rund drei Milliarden Dollar beteiligt und diese Anteile nun um 4,1 Milliarden Dollar verkauft. Kuwaitische Abgeordnete hatten den KIA für die Investition von 5 Mrd. Dollar in die US-Finanzinstitute Citigroup und Merrill Lynch kritisiert. Inzwischen ist Merrill von der Bank of America übernommen worden. Der KIA ist auch an dem Stuttgarter Autokonzern Daimler beteiligt.

(Ag. )

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