Neos wollen das "Wien" aus Wienwert streichen

Die Presse (Clemens Fabry)
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Neuer Ärger für den umstrittenen Immobilienentwickler Wienwert? Die Neos fordern, dass die Stadt Wien markenrechtlich gegen das Unternehmen vorgeht.

Wegen des Vorwurfs der Irreführung und fehlender Risikohinweise beim Verkauf einer Anleihe hat die private Wiener Immobilienentwicklungsgesellschaft Wienwert seit Juli ein Verwaltungsstrafverfahren der FMA am Hals. Die Aufsicht kritisiert auch, in einem Werbevideo den Eindruck eines Naheverhältnisses zur Stadt Wien erweckt zu haben. Die Neos in Wien verlangen, dass die Stadt Wien das abstellt.

"Dass sowohl die Marke als auch das Logo den Anschein erwecken, dass das mit der Stadt zu tun hat, ist höchst problematisch", meinte am Wochenende der Neos -Gemeinderat Christoph Wiederkehr. Die Stadt Wien müsse "endlich Schritte setzen, um die möglicherweise irreführende Werbung von Wienwert unter Verwendung des Namens der Stadt zu unterbinden", schrieb Wiederkehr in einer Aussendung.

Irreführend?

Die Stadt Wien müsse die Sache prüfen und markenrechtlich dagegen vorgehen. Einen Ansatzpunkt sieht Wiederkehr im UGB (Unternehmensgesetzbuch), wonach Firmenangaben nicht geeignet sein dürfen, andere über geschäftliche Verhältnisse in die Irre zu führen, wie er zur APA sagte.

In seinen Augen nimmt das Unternehmen durch seinen Auftritt und das Logo in Kauf oder beabsichtige es sogar, dass man es für eine städtische Einrichtung halte - wie etwa Wien Holding oder Wien Energie. Von der SPÖ Wien verlangte der Neos-Mann zudem, ihre Rolle bei Wienwert klarzustellen. Das Unternehmen unterhalte einen Beirat, dem ausschließlich Politiker der SPÖ Wien sowie der ehemalige Vizechef der Gewerkschaft öffentlicher Dienst angehörten.

Wienwert hat den Vorwurf der Irreführung wiederholt zurückgewiesen.

(APA)

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