Zeuge meldet sich nach Vergewaltigung in Wiener U-Bahnstation

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Der Mann hatte den Vorfall auf einer Rolltreppe beobachtet und den Täter vertrieben. Die Polizei wertet derzeit auch Videomaterial der Überwachungskameras aus.

Nach der Vergewaltigung einer jungen Frau am Montagabend in einer Wiener U-Bahnstation hat sich nun der Zeuge, der den Täter vertrieb, bei der Wiener Polizei gemeldet. Seine Einvernahme war am Mittwoch noch ausständig. Das Landeskriminalamt wertete unterdessen sichergestelltes Videomaterial der Wiener Linien aus.

Man habe die entsprechenden Aufnahmen der Videokameras, die im betreffenden Rolltreppenbereich montiert sind, bereits der Polizei übermittelt, sagte Wiener-Linien-Geschäftsführer Günter Steinbauer. Eine eventuelle Veröffentlichung von Täterfotos ist nur auf Anordnung der Staatsanwaltschaft möglich.

Vergewaltigung auf Rolltreppe 

Der Unbekannte verübte die Tat Montagabend kurz nach 22.00 Uhr in der U3-Station Neubaugasse. Weil die Frau Kopfhörer trug, hörte sie den Mann zunächst nicht. Auf der Rolltreppe fiel er von hinten über sie her. Der Zeuge wurde durch laute Schreie der Frau aufmerksam. Er kam der 24-Jährigen zu Hilfe und vertrieb so den Täter. Außerdem begleitete er das geschockte Opfer noch nach Hause. Später verständigte die Frau die Polizei.

Aber auch die offizielle Aussage des Opfers wird erst am Donnerstag durch das Landeskriminalamt erfolgen. „Es gab bis jetzt nur eine Erstbefragung“, sagt Polizeisprecher Harald Sörös zur „Presse“. Erst, wenn man von allen Beteiligten ein offizielles Statement habe, werde man Details nach außen kommunizieren.

Ähnlich verhält es sich mit der Auswertung der Videos aus dem Stationsbereich, die die Wiener Linien der Polizei bereits übermittelt haben. Zwar wurde das Material bereits gesichtet, doch ohne die dazugehörige Aussage des Opfers werde man dazu noch nichts kommunizieren. Auch eine Öffentlichkeitsfahndung nach dem Verdächtigen muss noch warten. Zunächst werde versucht, über Polizisten im Streifendienst an ihn heranzukommen – ihnen werden die Bilder gezeigt, sie halten dann gezielt Ausschau. Erst, wenn diese Maßnahme keinen Erfolg bringen sollte, wäre eine Veröffentlichung von Täterfotos möglich – auf Anordnung der Staatsanwaltschaft.

Die Wiener Linien raten, sollte man Zeuge eines Vorfalls werden, die Notrufeinrichtungen zu betätigen oder den Notstopp auf der Rolltreppe zu drücken. In diesem Fall würde sofort die Leitstelle alarmiert werden.

(APA/eko)

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