Die jüngste Auseinandersetzung rund um die Rechtsextremen entflammte sich an einem Denkmal. Der Bürgerkriegskommandeur Robert E. Lee ist für die Rechten ein Held. Historiker rütteln allerdings an seinem Mythos.
Washington. Es ist kein Zufall, dass sich die tödliche Gewalt in Charlottesville im US-Bundesstaat Virginia voriges Wochenende an Plänen zur Entfernung eines Denkmals für den Bürgerkriegsgeneral Robert E. Lee entzündet hat. Für rechtsgerichtete Gruppen und Südstaatenromantiker symbolisiert Lee den Kampf gegen einen übermächtigen Feind. Die geplante Entfernung des Denkmals interpretieren sie als die Kapitulation vor einem Zeitgeist, in dem die Weißen zunehmend unterdrückt werden. Doch nach Ansicht von Forschern eignet sich Lee nicht als Idol.
Nach dem Willen der Stadtverwaltung von Charlottesville soll die Reiterstatue aus dem Jahr 1924 verkauft und abgebaut werden. Rechtsgerichtete Gruppen haben dagegen geklagt; ein Urteil steht noch aus. Der Park, in dem das Monument steht, wurde jedoch bereits von Lee Park in Emancipation Park umbenannt: Park der Sklavenbefreiung.