Stimmbandfreuden: Belcanto? Lust am Geschrei?

(c) Staatsoper/ Michael Poehn
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Große Sänger locken Publikum zu Festivals in Salzburg und Grafenegg – und demnächst wieder an die Wiener Staatsoper. Ein Versuch über die Vokalartistik.

Wie meinte doch Christa Ludwig so schön? „Ach was, das ist nur die Lust am eigenen Geschrei.“ Da ist sicher etwas dran – nur kommt es halt immer drauf an, wer schreit. Die Opernfreunde genossen es jedenfalls, wenn die Ludwig einst im Mittelakt des „Lohengrin“ an die Rampe marschierte und Ortruds „Entweihte Götter“ in den Zuschauerraum schmetterte. Diese Momente äußerster Emotionsballung entluden sich regelmäßig in tosenden Ovationen – ob Meister Wagner hier vorgesehen hat, dass das Orchester weiterspielt oder nicht. Selbst Autoritäten vom Format eines Karl Böhm, ganz zu schweigen vom smarten jungen Zubin Mehta mussten sich beugen und abwinken, um den Applaus abebben zu lassen.

Ähnlich überwältigende Töne, ungeniert ins Auditorium katapultiert, hat man von Luciano Pavarotti als König Gustav in Erinnerung, unmittelbar vor der Verwandlung zum letzten Bild von Verdis „Maskenball“.

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