Was der frühere Bundeskanzler mit den in Israel verhafteten Geschäftsleuten Tal Silberstein und Beny Steinmetz zu tun hatte – und welche Projekte in Österreich geplant waren.
Wien. Die Überraschung war enorm – auch wenn der Immobilientycoon René Benko auch schon bis dahin immer für Knalleffekte gesorgt hatte. Nicht sein bisheriger Financier, der griechische Reeder George Economos, unterstützte Benko im Jahr 2013 bei seinem bisher größten Deal, dem Kauf der deutschen Karstadt-Warenhäuser. Es war eine andere, nicht weniger schillernde Persönlichkeit: der israelische Milliardär Beny Steinmetz.
Als der 60-jährige Diamantenhändler vor wenigen Tagen zusammen mit seinem Partner Tal Silberstein wegen des Verdachts auf Geldwäsche, Bestechung und Urkundenfälschung verhaftet worden war, sorgte das für ein politisches Erdbeben in Österreich. Immerhin war Silberstein Berater der SPÖ im Wahlkampf. Bundeskanzler Christian Kern musste die Notbremse ziehen, die Geschäftsbeziehungen zu Silberstein beenden und öffentlich einen Fehler eingestehen. Am Freitag kamen die beiden israelischen Geschäftspartner aus der Untersuchungshaft in den Hausarrest.