Amerikas wütende weiße Männer und ihre Feindbilder

Der berühmte Historienfilm „The Birth of a Nation“ von D. W. Griffith glorifiziert 1915 den Ku-Klux-Klan.
Der berühmte Historienfilm „The Birth of a Nation“ von D. W. Griffith glorifiziert 1915 den Ku-Klux-Klan.(c) Getty Images (Buyenlarge)
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Die Angst vor dem Fremden, dem Anderen, ist in der multiethnischen Realität der USA eigentlich eine Absurdität. Doch der religiös gefärbte Mythos vieler Amerikaner, Beschützer des promised land zu sein, war in der Geschichte des Landes immer explosiv.

Wir sollten nicht länger so tun, als hätten Europäer und Amerikaner die gleiche Weltsicht oder als würden sie in der gleichen Welt leben.“ Der Satz stammt von Robert Kagan, geschrieben in der Ära von George W. Bush, und enthält die Aufforderung an den europäischen Beobachter, sich aller Voraussetzungen und Schablonen des politischen Denkens seiner Heimat zu entledigen, bevor er es unternimmt, die pluralistische und heterogene Gesellschaft der USA zu beurteilen. Die unterschiedliche ethnische, religiöse und soziale Zusammensetzung der Bevölkerung, die besondere Ausprägung der Einzelstaaten, die kulturelle Dezentralisierung und Fragmentierung, führen für den außenstehenden Interpreten leicht zur Überforderung.

Freiheitsgedanke und Demokratie als Essenz des American Way of Life wurden oft betont, vergessen wurde, dass die amerikanische Nation außerdem eine starke religiöse und ethnische Komponente hat und dass Gewaltausübung ein ständiger Begleiter der USA von der Nationenbildung bis zur Gegenwart war. In der Gründungsphase der USA sah man die Nation als ethnisch und religiös homogen, protestantisch, weiß, mit Englisch als gemeinsamer Sprache, regiert von WASPs. Dem stand das Ideal der offenen Einwanderungsgesellschaft, der Melting-Pot-Gedanke, gegenüber.

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