Lugar wirft SPÖ "Spielchen" vor

APA/HANS KLAUS TECHT
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Früherer Team-Stronach-Klubobmann beklagt Druck durch SPÖ für Kandidatur, "um FPÖ zu schaden".

Der frühere Team-Stronach-Klubchef Robert Lugar wirft der SPÖ "Spielchen" vor: Bevor er wieder bei den Freiheitlichen angedockt habe, sei ein "höchstrangiger SPÖ-Funktionär" an ihn herangetreten, er möge mit einem eigenen Projekt oder auf der Liste des Ex-Blauen Karl Schnell für die Nationalratswahl kandidieren, "um der FPÖ zu schaden", behauptet Lugar.

Den Namen des SPÖ-Vertreters wollte Lugar nicht öffentlich machen, da es sich um ein vertrauliches Gespräch gehandelt habe. Hintergrund "dieser Spielchen" sei es, wieder eine Mehrheit von SPÖ und ÖVP zu ermöglichen, glaubt der Mandatar, der seine politische Karriere bei den Freiheitlichen begonnen hatte und nach Zwischenstopps bei BZÖ und Team Stronach nun wieder in deren Schoß gelandet ist. "Mir geht es darum, dass die FPÖ stark genug wird, dass man an einer Regierung mit den Freiheitlichen nicht mehr vorbeikommt."

FPÖ-Generalsekretär Herbert Kickl vermutete gegenüber der APA gar, es habe "System, kurz vor einer Wahl politische Wegwerfprodukte auf den Markt zu werfen, um dem einzig ernst zu nehmenden Herausforderer zu schaden". Der "Masterplan" dahinter sei es, "Rot-Schwarz oder Schwarz-Rot zu erneuern". Die FPÖ in einer Regierung wäre nämlich "der einzige Garant" für eine Veränderung der derzeitigen Machtstrukturen. SPÖ und ÖVP würden sich zwar öffentlich gegenseitig Dirty Campaigning vorwerfen, aber "hinter den Kulissen arbeiten sie mit allen Mechanismen daran, die FPÖ zu bremsen", meint Kickl.

Die SPÖ wollte auf APA-Anfrage keinen Kommentar abgeben.

(APA)

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