Über 60 Prozent der Befragten würden sich heute kein neues Dieselfahrzeug kaufen. Am liebsten wäre den Österreichern ein Hardware-Update auf Kosten der Hersteller.
Der morgige Dieselgipfel wirft seine Schatten voraus. Die Debatte über ein Verbot von Verbrennungsmotoren verunsichert die Österreichischen Autofahrer. 27 Prozent sind verunsichert, vor allem weil sie den Autoherstellern nicht mehr trauen, aber auch weil sie sich Sorgen um die Umwelt machen, Fahrverbote fürchten oder einen Wertverlust ihres Fahrzeuges erwarten. Technische Probleme fürchten nur wenige, ergab eine Integral-Umfrage im Auftrag des ÖAMTC.
Ein Viertel der befragten 800 Autofahrer würde sich derzeit aufgrund der Diskussion kein neues Dieselfahrzeug kaufen. Weitere 37 Prozent lehnen einen Dieselkauf aus anderen Gründen ab. Dabei halten 30 Prozent der Befragten die Diskussion in der aktuellen Intensität für gerechtfertigt - bei den Dieselnutzern ist nur knapp ein Viertel dieser Meinung. Ganz kalt lässt die Diskussion aber nur zehn Prozent der Diesel-Fahrer beziehungsweise acht Prozent aller Autofahrer.
Verbot von Verbrennungsmotoren vor 2020 unrealistisch
Um die NOx-Werte zu senken, hätten die Autofahrer laut Umfrage am liebsten ein Hardware-Update auf Kosten der Hersteller. 35 Prozent der Befragten wünschen ein solches. Am stärksten abgelehnt werden Fahrverbote in Städten, nur neun Prozent sprechen sich für (teilweise ) Fahrverbote aus. Beliebt sind auch optimierte Ampelschaltungen und ein Software-Update auf Kosten der Hersteller zu 24 bzw. 19 Prozent, dahinter kommt die Verschrottungsprämie mit 13 Prozent.
Der ÖAMTC ließ die Teilnehmer auch zum Verbot von Verbrennungsmotoren abstimmen. Zwei Drittel halten ein Verbot ab 2030 für unrealistisch, 22 Prozent können sich das vorstellen. "Später" sei so ein Verbot aber denkbar, meinen zwei Drittel. Gleich drei Viertel der Befragten ist dafür, dass die Politik nur Ziele wie Abgasgrenzwerte vorschreibt aber nicht bestimmte Antriebsarten verbietet.
Wenig überraschend wollen 58 Prozent ihr Fahrzeug nutzen so lange es fährt und es jederzeit verkaufen dürfen. Wobei schon jetzt zwei Drittel befürchten, dass der Wiederverkaufswert ihres Fahrzeuges wegen der Diskussion sinkt.
Umfrage
Die Online-Umfrage des Markt- und Meinungsforschungs-Institutes Integral wurde von 12. bis 15. August 2017 im Auftrag des ÖAMTC unter 800 österreichischen Autofahrern durchgeführt.
(APA)