Salzburg: Mozart, in der Luft zerrissen

(c) Salzburger Festspiele / Marco Borrelli
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Letzte Mozartmatinee der Festspiele: Constantinos Carydis zerfetzte die große g-Moll-Symphonie.

Um mit dem Besten zu beginnen: Butterweich im Ansatz, doch auch mit einer Prise Schärfe, ja Keckheit – und in der Final-Polonaise sogar voller Schalk, so servierten Ferdinand Steiner, Christoph Zimper und Margarete Knogler das Divertimento Nr. 5 F-Dur aus KV 439b, einer Sammlung origineller Petitessen für drei Bassetthörner. Schön, dass solche Raritäten auch einmal Platz in einem herkömmlichen Orchesterkonzert finden und zugleich Mitgliedern des Mozarteumorchesters bei einer Festspiel-Mozartmatinee ein kammermusikalisches Podium geboten wird.

Bei allem anderen musste man relativieren. So bei der eigentlichen Solistin: Die 1985 geborene Russin Yulianna Avdeeva wirkt wie die Verkörperung eines tadellos gediegenen, unaufgeregten und leider auch unaufregenden Klavierspiels. Ihre Anschlagskultur zeigt hohes Niveau, bei der Wiederholung des Durteils in der d-Moll-Fantasie überraschte sie mit kleinen Verzierungen, doch blieb sie im Ganzen eine profilierte persönliche Sicht (noch) schuldig. Geschenkt, dass sie die letzten Takte unterschlug und mit dem Halbschluss den Weg ins Klavierkonzert KV 595 freigab – ohne Zweifel eine Idee des Dirigenten Constantinos Carydis.

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