Der vormalige Kanzler als Hypothek für den amtierenden Kanzler im Wahlkampf: In der Partei verstärkt sich der Druck auf Alfred Gusenbauer, Konsequenzen wegen seiner Kontakte zu „sinistren Figuren und Netzwerken“ zu ziehen.
Wien. Alfred Gusenbauer werde zur „Belastung für die Partei und das linksliberale Milieu“, befand der Publizist Robert Misik, ein weiterer Kanzler-Berater, in seinem Videoblog. Ein „Panoptikum des Glücksrittertums“ tue sich da auf. „Sinistre Netzwerke mit sinistren Figuren.“ „Krone“-Innenpolitikchef Claus Pándi twitterte unlängst: „Alfred Gusenbauer könnte der einzige Politiker sein, der es schafft, zwei SPÖ-Kanzlerschaften zu vergeigen.“ Es geht um die Verflechtungen zwischen dem früheren SPÖ-Chef, dem Geschäftsmann Beny Steinmetz und Spindoktor Tal Silberstein.
Auch in der SPÖ rumort es wegen Gusenbauer. Ein Sozialdemokrat im Umfeld von Gold- und Diamantenminen, von Offshore-Geschäften, die sich in den Panama-Papers wiederfinden, macht sich in der eigenen Gemeinde nicht gar so gut. Immerhin ist Gusenbauer Präsident des Renner-Instituts, der Parteiakademie der SPÖ und auch nach wie vor Vizepräsident der Sozialistischen Internationale.