Die Höhe der Prämie sei noch offen und vom jeweiligen Hersteller abhängig, sagte ein unzufriedener Verkehrsminister Leichtfried. Das Update der Software für 600.000 Diesel-Pkw soll 2018 starten.
Keine Überraschung hat der heutige "Dieselgipfel" im Verkehrsministerium gebracht: 600.000 Dieselautos erhalten ein Software-Update, eine Hardware-Erneuerung kommt nicht. Zusätzlich soll es eine Prämie von den Herstellern für den Umstieg auf einen emissionsärmeren Diesel geben. Eine solche Prämie hatte Verkehrsminister Jörg Leichtfried (SPÖ) bereits im Vorfeld des Treffens ins Spiel gebracht. Wie hoch diese ist, hängt von jedem einzelnen Hersteller ab.
Die Hersteller wiederum garantieren, dass es durch das Software-Update zu keinen Nachteilen bei der Gewährleistung kommt. Wie diese Garantie aussehen soll, ist aber noch offen. Allerdings drängt die Zeit ohnehin nicht, denn laut Günther Kerle, Sprecher der Automobilimporteure, dauert es ein halbes Jahr bis die Software fertig ist. Die Updates werden daher erst im Frühjahr 2018 anlaufen. Dass die Prämie der Hersteller die Kundenrabatte auffressen könnte, verneinte Kerle.
So bietet VW-Tochter Skoda beim Euintausch alter Fahrzeuge mit Euro 1 bis Euro 4 Norm gegen umweltfreundlichere Fahrzeuge je nach Modell eine Prämie zwischen 1.000 Euro und 4.500 Euro. Das Angebot gilt jedoch nur bis 31. Dezember 2017. Bei Seat kann sich die Gesamtprämie auf bis zu 8.000 Euro aufsummieren.
Leichtfried unzufrieden
Leichtfried sprach nach dem Gipfel davon, dass das Ergebnis gegenüber der deutschen Einigung "aufgefettet" wurde. Er sei aber trotzdem noch unzufrieden und daher werde es im Herbst einen großen Gipfel mit allen Interessenvertretern geben.
Kritik hatte es im Vorfeld des Gipfels gegeben, da Umweltlandesräte, Umweltorganisationen aber auch ÖAMTC, ARBÖ und VCÖ nicht eingeladen wurden. Der Verkehrsminister hatte nur die Vertreter von Mercedes, BMW, Kia, Ford, Renault, Porsche, VW, Audi, Seat, Skoda, Hyundai, Mitsubishi und Opel zum Gipfel gebeten.
Kein Hardware-Update für Motoren
Einiges bleibt für Dieselbesitzer nach dem Treffen aber noch offen. Insbesondere wie die Hersteller garantieren, dass durch die Software-Updates keine Nachteile bei der Gewährleistung entstehen und in welchem Umfang die Autohersteller den Autofahrern den Umstieg auf ein umweltfreundliches Auto versüßen werden.
Fix ist: Es gibt keine staatlich geförderte Abwrackprämie und keine Hardware-Updates bei den Motoren, wie sie unter anderem der Autofahrerklub ÖAMTC gefordert hat. Offen ist auch, wie gegen Dieselbesitzer vorgegangen wird, die ihr Auto nicht zum Update bringen. Die Hersteller wollen sie mit Gutscheinen locken, Details wurden nicht genannt.
In einer ersten Reaktion zeigte sich heute der VCÖ enttäuscht. "Die angekündigten Prämien sind nicht mehr als ein Marketing-Gag. Und ein Software-Update bringt eine viel zu geringe Reduktion der Schadstoffe", so VCÖ-Expertin Ulla Rasmussen unter Verweis auf Messungen des Umweltbundesamtes in Deutschland.
(APA)