Al-Di-Meola-Konzert in 3D-Audio: Ein Plenarsaal verwandelt sich

Konzert. Hören neu denken im wandlungsfähigen Congress Centrum.

Der Elisabeth-Herz-Kremenak-Saal des Alpbacher Congress Centrums kann nicht nur ein einfacher Plenarsaal sein. Sondern auch ein Wald. Oder eine Wiese. Oder ein Dorfplatz mit Kirche. Oder der Platz neben einem Wasserfall. Oder der Goldene Saal im Wiener Musikverein.
Die Wandlungsfähigkeit des Vortragssaals konnten die Gäste des Forum Alpbach schon im vergangenen Jahr kennenlernen. 70 Lautsprecher verteilen dort den Klang im Raum, rund 30 Mikrofone nehmen die Signale auf, um sie der jeweiligen simulierten Örtlichkeit anzupassen: Stellt man die Anlage also etwa ein auf die Simulation einer Kathedrale, hallt das gesprochene Wort im Saal – ganz plötzlich und überraschend echt.

Keine Frontalbeschallung

Heuer wird der Raum zum Konzertsaal umfunktioniert: In 3D-Audio bringen Sound-Künstler des Instituts für elektronische Musik und Akustik der Kunstuniversität Graz ein Konzert des US-amerikanischen Stargitarristen Al Di Meola ins Congress Centrum.

„Konzerterfahrung in 3D-Audio“ klingt erst einmal ein wenig – nun ja – nicht zusammenpassend. 3D assoziiert man in der Regel auch eher mit Flächen und Formen, nicht mit Tönen und Klängen. Im Wort Raumklang finden die beiden Welten allerdings zusammen.

„Man ist es gewohnt, dass der Musiker normalerweise vor einem auf der Bühne steht“, sagt Franz Mailer, der technische Direktor des Forum Alpbach. Bei einer 3D-Audio-Performance kann es plötzlich so klingen, als ob eine Trommel neben einem stehe, oder der Posaunist links hinten in der Ecke, oder als ob die Klangstäbe sanft von oben nach unten rieseln würden.

Die 3D-Aufführung besteht aus Al Di Meolas Grazer Konzert, das vergangenes Jahr live im György-Ligeti-Saal aufgezeichnet wurde – unter denselben Voraussetzungen wie im Alpbacher Saal. „Der Künstler war davon völlig begeistert“, sagt Mailer – immerhin hörte Di Meola dabei genau das, was auch sein Publikum hörte. Für Musiker ist das ebenfalls eine neue Erfahrung. Man dürfte die Freude heraushören. (epos)

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