"Wer auf dem Markusplatz 'Allahu Akbar' ruft, wird sofort erschossen"

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Der Bürgermeister von Venedig sorgt mit seinen Aussagen für Empörung. Die Lagunenstadt hat die Sicherheitsvorkehrungen erhöht.

Der Bürgermeister von Venedig, Luigi Brugnaro, sorgt mit islamfeindlichen Aussagen für Aufsehen. "Wir müssen hier in Italien den Terrorismus bekämpfen und die Sicherheitsvorkehrungen erhöhen. Wenn jemand auf dem Markusplatz rennt und "Allahu Akbar" ruft, wird er sofort erschossen", so Brugnaro laut Medienangaben von Mittwoch.

Der Mitte-rechts-Bürgermeiester erklärte, dass die Gemeinde die Sicherheitsvorkehrungen erhöht habe. "Schluss mit Gutmenschtum. Wenn man mich ermorden will, muss ich mich verteidigen und in Venedig verteidigen wir uns", sagte der Bürgermeister. Die Polizei habe im März drei mutmaßliche Extremisten festgenommen, die einen Anschlag auf der Rialto-Brücke planten, erinnerte Brugnaro. Die Worte des Bürgermeisters lösten hitzige Polemik aus. Linksparteien bezeichneten Brugnaros Aussagen als unannehmbar und riefen ihn auf, sich zu entschuldigen.

Auch in anderen italienischen Großstädten wurden die Sicherheitsvorkehrungen erhöht. Im Zentrum von Florenz wurden große Blumenkisten unweit des Domplatzes aufgestellt. Damit soll der Zugang zum Areal des Doms nur autorisierten Fahrzeugen gewährt werden.

Vorbereitungen zu den Filmfestspielen

Unterdessen bereitet sich die Lagunenstadt zu den 74. Internationalen Filmfestspiele (30. August bis 9. September) vor. Die Vorbereitungen stehen im Zeichen strenger Sicherheitsvorkehrungen zur Vorbeugung von Terroranschlägen. Gäste und Journalisten werden beim Betreten des Lido, wo die Veranstaltung stattfindet, strengen Kontrollen unterzogen, berichtete die Polizei in Venedig am Mittwoch.

Barrieren sollen entlang des Lido den Zugang von Fahrzeugen verhindern. Taschen und Rucksäcke werden mittels Metalldetektoren überprüft. Spürhunde sollen auf der Suche nach Sprengkörpern eingesetzt werden, berichtete die Polizei. Taucher werden die Gewässer um den Lido kontrollieren, Scharfschützen auf den Dächern für die Sicherheit der VIPs sorgen, die in Venedig eintreffen werden. Zu ihnen zählt auch der italienische Präsident Sergio Mattarella.

Am Lido wird mit einer Starparade gerechnet. Zu den großen Namen, die in Venedig eintreffen, zählt George Clooney, der mit "Suburbicon" seinen sechsten Spielfilm als Filmemacher vorstellt. Die Hauptrollen spielen Matt Damon, Julianne Moore und Noah Jupe. Matt Damon ist auch der Protagonist der Science-Fiction-Satire "Downsizing" mit Christoph Waltz. Der Streifen mit dem österreichischen Hollywoodexport eröffnet die diesjährigen Filmfestspiele. Das sozialkritische Werk wird bei dem Festival am 30. August seine Weltpremiere feiern.

(APA)

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