Moslems haben ein Offenheits-Problem, Österreicher auch.
Es ist ein bekanntes Phänomen, dass Integration von Zuwanderern, insbesondere von Moslems, nur dort funktioniert, wo ein enger persönlicher Kontakt entsteht. Wenn diese Zuwanderer bereit und offen sind, Menschen und Kultur in ihrer neuen Umgebung kennen und akzeptieren zu lernen, funktioniert es. In Österreich ist das großteils nicht der Fall, weil beispielsweise viele türkische Zuwanderer ein Ghettodasein vorziehen.
Es ist aber durchaus auch bedenklich, dass die Akzeptanz muslimischer Zuwanderer, wie es nun eine Studie der Bertelsmann Stiftung belegt, in Österreich besonders niedrig ist. Wir leben in einem Land, in dem die Offenheit gegenüber anderen Kulturen zu wünschen übrig lässt. Dass dies nicht nur auf schwer integrierbare Moslems fokussiert ist, belegt, dass die heimische Bevölkerung noch immer mehr Vorbehalte gegenüber Juden und Farbigen hat als die Bevölkerungen anderer europäischer Staaten.
Verstärkt wird dieses Problem durch eine einseitige öffentliche Debatte, in der es fast ausschließlich um die Anzahl der Neuankommenden geht. Ein Thema, das Relevanz hat, aber auch populär ist, weil es die eigene Bevölkerung bequem aus der Verantwortung nimmt.
>> Zum Kommentar "Ohne Migration wird es nicht gehen . . ."
("Die Presse", Print-Ausgabe, 24.08.2017)