Yoga: Ein kleiner Neustart in der Pause

Yogalehrerin Carla Apschner
Yogalehrerin Carla Apschner(c) Katharina Roßboth
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Es gibt Alternativen zum Blick aufs Smartphone. Die Stipendiatin und Yogalehrerin Carla Apschner präsentiert drei Übungen, die auch im Kongressoutfit funktionieren.

Normalerweise würde man in der kurzen Pause zwischen einem Vortrag und dem nächsten wahrscheinlich das Smartphone zur Hand nehmen und seine E-Mails checken: Immerhin muss man wissen, was abseits von Alpbach los ist. Aber man kann die paar Minuten auch anders nutzen: für eine kleine Pause, die Körper und Geist etwas bringt. Mit ein paar kurzen, an Yoga angelehnten Übungen kann das gelingen. „Eine kurze Pause tut dem Ganzen gut“, sagt Carla Apschner (24), die in der ersten Woche am Dach des Congress Centrums Yogastunden angeboten hat. „Wenn man sich dafür die Zeit nimmt und gut durchatmet, ist das auch ein Restart für das Gehirn.“

Apschner weiß, wovon sie spricht: Sie ist dieses Jahr zum dritten Mal als Stipendiatin beim Forum Alpbach. Die Grazerin hat eigentlich Volkswirtschaftslehre und Soziologie studiert, inzwischen fast fertig: In ihrer Masterarbeit befasst sie sich mit dem Diskurs über Roboter, Industrie 4.0 und Digitalisierung. Nebenbei hat sie Yogaausbildungen gemacht, unter anderem bei Ana Forrest in Chicago, die einen eigenen, intensiven und modernen Yogastil begründet hat. „Das Yoga hat mir dabei geholfen, meinen Körper anders wahrzunehmen: Nicht nur aus der Perspektive des Aussehens oder aus der Perspektive, was der Körper kann“, sagt sie. „Ich habe gelernt, ihn einfach zu spüren.“ Zwei Jahre lang hat sie in Graz auch Yoga unterrichtet. Auf carlaviva.eu startet sie bald eine eigene Online-Videoplattform.

Der Nacken hilft dem Kopf

Für die „Presse“ in Alpbach präsentiert Apschner drei kurze Übungen, für die man sich nicht einmal ins Sportgewand werfen muss, sondern die auch im Kongressoutfit funktionieren – und die man sogar direkt im Veranstaltungssaal machen kann: eine sitzende Drehung, mit der man den Rücken lockert und die gegen Kreuzschmerzen hilft. Eine Vorbeuge, mit der man Rücken, Hüfte und Oberschenkel entspannt. Und die Nackenentspannung, für einen der besonders zentralen Bereiche: „Die Nackenmuskulatur verkrampft sich nicht nur beim Gebrauch von Computern und Smartphones, sondern auch bei einem starken Fokus auf intellektuelle Aktivitäten“, sagt Apschner. Deshalb kann die Entspannung genau dieser Muskulatur auch beim Forum Alpbach helfen, dem Kopf eine kurze Erholungspause zu gönnen.

Für ein entspanntes und fruchtbares Forum hat sie übrigens noch einige Tipps: intuitiv handeln, authentisch bleiben, sich auf neue Erfahrungen einlassen – und Körper und Geist verwöhnen. Wenn nicht mit Yoga, dann vielleicht mit einem kurzen Spaziergang. Oder, wenn die Energiereserven schon knapp sind, sogar mit einem Powernap.

Die Übungen im Überblick:

Die Nackenentspannung

Aufrecht sitzen und eine Hand über den Kopf auf das Ohr legen, die andere unter das Gesäß. Die Finger zeigen nach innen. Durch das Gewicht der Hand wird der Nacken zur Seite gedehnt. Einatmen in den Nackenbereich. Beim Ausatmen die Entspannung des Nackens genießen.

Fünf Atemzüge lang in der Position bleiben, dann die Hand am Kopf leicht nach hinten bewegen und das Kinn Richtung Brust drehen, sodass eine neue Dehnung entsteht. Den Kopf mithilfe der Hand aufrichten und Seite wechseln.

Die Vorbeuge in der halben Masche

Ein Fuß kommt auf das Knie des anderen Beins, das im rechten Winkel auf dem Boden steht. Die Zehen Richtung Schienbein ziehen (flexen), um das Knie zu schützen. Gleichzeitig mit den Sitzbeinknochen am Stuhl verankert bleiben. Mit der Einatmung die Wirbelsäule nach vorne verlängern, mit der Ausatmung den Kopf hängen lassen und den Unterbauch leicht einziehen. Die Hände sind am Schienbein, die Schultern bleiben weg von den Ohren.

Je fünf Atemzüge pro Seite in der Position bleiben, um unteren Rücken, Oberschenkel und Hüften zu entspannen.

Die sitzende Drehung

Mit der Einatmung verlängert man sich nach oben. Mit der rechten Hand zur Rückenlehne des Stuhls greifen, mit der linken Hand zur Armlehne oder zum Oberschenkel. Mit der Ausatmung nach oben und nach rechts drehen. Dabei das Kinn über dem Brustbein lassen. Das Brustbein führt die Drehung an, nicht der Kopf. Für fünf luxuriöse Atemzüge in dieser Position bleiben. Dann die Seite wechseln.

Mit dieser Übung lockert man den Rücken und aktiviert die Rumpfmuskulatur. Das hilft gegen Kreuzschmerzen und auch gegen eine vom langen Sitzen langsam gewordene Verdauung.

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