Die britischen Konsumenten beginnen die Kosten des EU-Austritts zu spüren. Der Wertverlust des britischen Pfund ließ die Reallöhne sinken, immer mehr Haushalte müssen teure Anschaffungen aufschieben.
London. Wenn ein Brite aus dem Sommerurlaub in Europa nach Hause zurückkehrte, durfte er sich über drei Dinge freuen: die Kreditkartenabrechnung, die nächste Hauspreiserhebung und das Frühstück. Dank des starken Pfund waren selbst exzessive Ausgaben in der Fremde vergleichsweise billig, die stetig steigenden Immobilienpreise gaben Hausbesitzern Spielraum für neue finanzielle Aktivitäten, und das Full English Breakfast war einfach das, wonach sich der Brite immer sehnte.
Doch mit all dem ist es nun vorbei. „Wir haben fast Parität zwischen Pfund und Euro“, berichtet James, ein Banker aus der Londoner City, nach seiner Rückkehr vom Familienurlaub in Südfrankreich. „Ich war geschockt, wie teuer alles war.“ Das Pfund hat seit dem Brexit-Votum 20 Prozent verloren und liegt zum Ende dieser Woche auf dem tiefsten Stand seit November 2009.