Islam-Gemeinschaft für Deutsch als Unterrichtssprache in Islam-Schulen

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Die Frauenbeauftragte der Islamischen Glaubensgemeinschaft unterstützt die Betreiber der Imam-Hatip-Schulen. Die ÖVP fordert weiterhin die Schließung.

Die Debatte um Islam-Schulen, konkret eine nicht genehmigte islamische Schule in Wien-Liesing, geht weiter. Die Frauenbeauftragte der islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGiÖ), Carla Amina Baghajati, sprach sich am Samstag in der Ö1-Reihe "Im Journal zu Gast" für eine rechtlich solide Basis und Unterricht auf Deutsch aus. Die ÖVP pocht auf die Schließung der Imam-Hatip-Schulen.

Baghajati, die auch islamische Religionslehrerin und Religionsinspektorin ist, meinte, die Grundidee der Schulbetreiber sei richtig - es brauche in Zukunft Menschen für seelsorgerische Tätigkeiten, die ihre Wurzeln in Österreich haben und auch hier ausgebildet würden. Beim Betreiberverein ortet sie Bereitschaft, "am Konzept nachzujustieren".

ÖVP-Kandidat Efgani Dönmez hingegen bestand in einer Stellungnahme gegenüber der APA darauf, dass die Imam-Hatip-Schulen unverzüglich geschlossen werden, da sie "der verlängerte Arm" des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan seien und "im krassen Widerspruch zur Integration stehen". Die direkte und indirekte Auslandsfinanzierung gehöre massiv zurückgedrängt - "das Süßholzraspeln von Frau Baghajati wird nicht über das Faktum des ausländischen Einflusses hinwegtäuschen können", meinte Dönmez. "Wenn die IGGÖ ernst genommen werden möchte, dann muss sie sich aus dieser Umklammerung und dem Einfluss befreien."

"Der Islam gehört nicht nach Österreich", betonte indes einmal mehr FPÖ-Generalsekretär Herbert Kickl. In einer Aussendung übte er außerdem Kritik am ORF.

>>> "Journal zu Gast".

(APA)

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