Tourismusbranche jubelt über angekündigte USt-Senkung bei Nächtigungen

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Der ÖVP-Vorstoß sei wichtig für die Konkurrenzfähigkeit der Betriebe, sagt Tourismus-Chefin Nocker-Schwarzenbacher. Die Konkurrenz in den Nachbarländern zahle weniger.

Die heimische Tourismusbranche, die sich aktuell gerade eines neuen Rekordsommers erfreuen kann, freut sich über den Wahlkampfvorstoß von ÖVP-Chef Sebastian Kurz, der die Mehrwertsteuer für die Urlaubernächtigungen wieder von 13 auf zehn Prozent senken will. Wird die avisierte Entlastung der Arbeitgeber im Tourismus nach den Nationalratswahlen im Oktober auch umgesetzt, würde die Umsatzsteuer für Logis wieder auf den Stand von vor der Steuerreform 2015/16 fallen.

"Höchst erfreut" über die Kurz-Ankündigung zeigte sich am Dienstag Petra Nocker-Schwarzenbacher, die Obfrau der Bundessparte Tourismus und Freizeitwirtschaft in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ). Nun hätten die Interventionen der WKÖ zu einem ersten Schritt in die richtige Richtung geführt, es gehe hier um die Wettbewerbsfähigkeit der Austro-Betriebe. Bei den direkten Konkurrenten, etwa Frankreich und Italien, liege der Steuersatz bei zehn Prozent, in Slowenien bei 9,5 Prozent und in Deutschland, dem größten Mitbewerber, sogar bei nur sieben Prozent.

Hoteliers sehen Mehrheit im Parlament schon gesichert

Mit den von Kurz angekündigten Plänen zur Rücknahme der Mehrwertsteuer auf Beherbergung von 13 auf 10 Prozent finde eine langjährige Forderung des WKÖ-Fachverbandes Hotellerie Gehör, erklärte Fachverbandsobmann Siegfried Egger. Es sei ein entscheidender Schlüssel für die Zukunft der Tourismusdestination Österreich, diese positiven Signale auch nach der Wahl umzusetzen. Die heimische Tourismusbranche sichere jeden fünften Vollzeitarbeitsplatz, das allein müsse Grund genug für eine Reparatur des Steuersatzes sein.

Die Österreichischen Hoteliervereinigung (ÖHV) sieht bereits eine "klare Mehrheit im Parlament" für die Forderung der ÖHV. Mit der ÖVP habe man jetzt eine klare Mehrheit im Nationalrat zur Sicherung der Arbeitsplätze in dem Sektor. NEOS, FPÖ und Grüne hätten schon in den Vorjahren eine Entlastung der Tourismus-Arbeitgeber gefordert, auch die neue Liste Pilz habe eine solche Klarstellung explizit zur Senkung der Logis-Umsatzsteuer gegeben.

Ein Haar in der Suppe fanden die NEOS, denn "die Steuer hätte niemals erhöht werden dürfen", wie Sepp Schellhorn als Wirtschaftssprecher am Dienstag an die Adresse von Kurz meinte, der immerhin selbst "jeder neuen Belastung zugestimmt" habe. Dass die ÖVP erst jetzt kurz vor der Wahl umdenke, zeuge von Zynismus.

(APA)

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