Gruppenvergewaltigung am Strand von Rimini schockt Italien

Archivbild. Der Strand von Rimini.
Archivbild. Der Strand von Rimini.(c) REUTERS (Max Rossi)
  • Drucken

Vier Täter aus dem Drogenmilieu schlugen einen polnischen Mann bewusstlos und vergingen sich an dessen Freundin. Die Tat wird heftig in Italien und Polen diskutiert.

Die "brutale und bestialische" Tat, wie die italienische Polizei das Verbrechen von Rimini beschrieben hat, lässt nicht nur in der italienischen Stadt die Wogen hochgehen. Am Wochenende ist es zu einer brutalen Gruppenvergewaltigung am Strand des beliebten italienischen Urlaubsziels gekommen. Vier Männer sollen sich einem polnischen Pärchen in den frühen Morgenstunden des Samstags genähert haben. Zuerst hätten sie den beiden Drogen zum Kauf angeboten, doch dann kam es zu der Gewalttat. Die Täter schlugen den Mann mit einer Flasche bewusstlos und vergewaltigten dann die Frau mehrfach.

Das 26-jährige Touristen-Paar aus Polen wurde am nächsten Morgen von Passanten am Strand entdeckt. Beide mussten medizinisch im Krankenhaus versorgt werden. Nach Angaben italienischer und polnischer Zeitungen soll es sich bei den Vergewaltigern um eine polizeibekannte nordafrikanische Drogendealer-Bande handeln. Ermittler sagen, es handle sich um illegale Einwanderer unter 30 Jahren.

Auch Transfrau vergewaltigt

Laut der Nachrichtenagentur Ansa rechnet die Polizei auch eine weitere Gewalttat der Gruppe Verdächtiger zu. Nach dem Überfall auf das Paar aus Polen sollen die Männer eine peruanische Transfrau vergewaltigt haben. Auch dieser Fall ist mittlerweile angezeigt worden. Sie stammt aus Peru und lebt in Mailand. Nach der Vergewaltigung sollen die Täter sie zwischen Büsche an der nahen Hauptstraße geworfen haben.

Die italienische Öffentlichkeit ist von den Gewalttaten in der beliebten Bademetropole geschockt. Auch drei Tage nach der Tat gibt es noch keine Spur zu den Tätern. Die Polizei versucht mit einem Großaufgebot, die Männer ausfindig zu machen. Zeugenaussagen und Telefonaufzeichnungen aus Bars entlang der Strandpromenade Lungomare Miramare würden überprüft. Es soll Videoaufzeichnungen der Männer geben, allerdings tragen die Verdächtigen Kapuzen, was eine Identifikation erschwert. Ein Raubüberfall vom 12. August könnte von derselben Gruppe begangen worden sein.

"In Polen wäre das nicht passiert"

Das polnische Paar wolle nach der Behandlung so schnell wie möglich nach Hause, berichtet der "Corriere della Sera". Eine Reise in einem überfüllten Ferienflieger wäre aber zu viel für die Frau. "Sie hat große Angst davor, dass jemand ihren Namen verrät und sie erkannt werden könnte", sagte der Referent für Sicherheit der Stadt Rimini der Zeitung. Er hatte die Frau gemeinsam mit einem Vertreter des polnischen Konsulats besucht.

Auch im Herkunftsland des Paares ist die Aufregung groß. Auf sozialen Netzwerken ist der Tenor sinngemäß: "In Polen wäre das nicht passiert", wie es ein User ausdrückt. Justiz-Staatssekretär Patryk Jaki macht auf Twitter klar, was er von dem Vorfall hält: "Diese Tiere sollten die Todesstrafe bekommen. Wobei ich für diesen konkreten Fall auch die Folter wieder einführen würde." Er musste später inhaltlich zurückrudern. Seine Worte seien verdreht worden, er sei ein Gegner von Folter. Vier polnische Beamte sollen den italienischen Behörden bei der Aufklärung des Falles jedenfalls behilflich sein.

(Red.)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Weltjournal

Rimini: Polizei prüft sexuellen Übergriff auf Österreicher

Die Ermittler befragen den Inhaber eines Kebab-Lokals, der die Gruppenvergewaltigung auf eine polnische Touristin und eine Transsexuelle beobachten haben soll.
Weltjournal

Vergewaltigungsserie schockt Italien

Eine 81-jährige Pensionistin wurde brutal angegriffen und vergewaltigt. Die Fahndung nach der nordafrikanischen Bande in Rimini läuft auf Hochtouren.
Archivbild. Der Strand von Rimini.
Weltjournal

Attacken am Strand von Rimini: Auch Österreicher angegriffen?

Laut einem Lokalbesitzer soll die Bande auch ein österreichisches Paar angegriffen haben, das die Bande allerdings vertreiben konnte.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.