Erste-Chef Treichl: "Digitalisierung wird unsere Gesellschaft verändern"

Andreas Treichl: Künstliche Intelligenz wird wird die Bankenbranche stark verändern
Andreas Treichl: Künstliche Intelligenz wird wird die Bankenbranche stark verändern APA/GEORG HOCHMUTH
  • Drucken

Er wisse nicht, ob die rund 50.000 Angestellten der Erste Group noch den gleichen Job in 15 bis 20 Jahren haben werden, sagt Bank-Chef Andreas Treichl.

Die fortschreitende Digitalisierung und der vermehrte Einsatz von künstlicher Intelligenz wird nach Ansicht des Erste-Group-Chefs Andreas Treichl die Bankenbranche stark verändern: "Wenn ich auf die Bankbranche schaue, dann mache ich mir Sorgen", sagte Treichl am Mittwoch bei einer Podiumsdiskussion beim Forum Alpbach in Tirol.

Er wüsste nicht, ob die rund 50.000 Angestellten der Erste Group noch den gleichen Job in 15 bis 20 Jahren haben werden. "Wir werden neue Jobs für sie schaffen", betonte Treichl. Wenn etwa Bargeld immer seltener verwendet werde, müsse man über die Aufgabe der Bankangestellten am Schalter nachdenken. Durch Digitalisierung und künstliche Intelligenz werde man in einer Welt leben, wo es nicht genug Arbeitsplätze geben wird. "Dies wird unsere Gesellschaft verändern", so der Bankchef. Die politische Diskussion darüber hätte schon vor 25 Jahren beginnen sollen.

Auf der anderen Seite gibt es Fachkräftemangel: Die Erste Group würde mehr als 5.000 Programmierer einstellen, hat laut Treichl aber bisher nur 500 Entwickler gefunden. Künstliche Intelligenz werde unter anderem bei der Erste eingesetzt, um Betrugsfälle zu entdecken oder die Stabilität der Banksysteme zu testen.

Die Informatikerin Joanna Bryson von der Universität Bath in Großbritannien verwies darauf, dass durch künstliche Intelligenz monotone Tätigkeiten entfallen würden und andere interessantere Jobs gemacht werden können. "Als Gesellschaft werden wir klüger." Künstliche Intelligenz dürfe aber nicht als Ausrede verwendet werden, etwa um die Löhne nicht zu erhöhen.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Unternehmen

RLB NÖ-Wien legt für Kreditkunden 13 Millionen beiseite

Der Gewinn der Landesbank befindet sich nach Abschreibungsverlusten vom Vorjahr per Ende Juni 2017 wieder in dreistelliger Millionenhöhe.
Erste Bank-Vorstand Stefan Dörfler
Unternehmen

Erste Bank: "42 Millionen Euro tun natürlich weh"

Die Rückführung zu hoch verrechneter Kreditzinsen auf variabel verzinste Kreditkonten wird bei der Erste Bank bis Ende September erledigt sein.
Österreich

Raiffeisenlandesbank OÖ: Regionale und digitale Bank

Das Geschäft mit Firmenkunden boomt, Onlinebanking ebenso. Ab Ende September kommt Handybanking.
RLB-Chef Heinrich Schaller: Negativzinsen für Privatkunden "überhaupt kein Thema"
Unternehmen

Bald Zinsrückzahlung an 170.000 Kunden der RLB Oberösterreich

Laut OGH-Entscheidung müssen Banken Negativzinsen bei variabel verzinsten Krediten an Kunden weitergeben, was die heimischen Banken bisher nicht getan haben. Die RLB Oberösterreich hält nun 18,2 Millionen Euro für Zinsrückzahlungen bereit.
Online-Banking allein reicht nicht. Die Kunden sind auch sehr sensibel, was die Gebühren betrifft.
Österreich

Banken verschlafen die Digitalisierung

Schon 51 Prozent der Österreicher wickeln ihre Bankgeschäfte vorwiegend digital ab. Allerdings nutzen die heimischen Banken das Potenzial neuer Technologien zu wenig.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.