Nationalbank will die Hälfte der Goldreserven bald in Wien haben

Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs war es üblich, die Reserven auf den Goldhandelsplätzen zu lagern – vor allem in London.
Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs war es üblich, die Reserven auf den Goldhandelsplätzen zu lagern – vor allem in London. (c) OeNB
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Österreich will schneller als geplant die Hälfte an Währungsgold im eigenen Land haben und holt deswegen Barren aus London zurück.

Zumindest die Hälfte des Schatzes will die Nationalbank sicher verwahrt in den eigenen Kellern wissen. Und das schneller als geplant: Bis Ende 2018 und nicht erst Ende 2020 - wie bisher angekündigt - soll Österreich die Hälfte seiner Goldreserven zuhause lagern, sagten Nationalbank-Gouverneur Ewald Nowotny und Nationalbankdirektor Kurt Pribil beim Forum Alpbach. 140 Tonnen sollen dann in Wien lagern. Der Rest bleibt in London (30 Prozent) und Zürich (20 Prozent). 

In der offiziellen Rangliste verfügen die USA mit mehr als 8000 Tonnen bis heute über die größten Goldreserven weltweit. Diese Statistik hat allerdings ein paar Schönheitsfehler. Denn wenn man sie nach Währungsräumen betrachtet, dann hat die Eurozone mit mehr als 10.000 Tonnen die Nase vorne. In Europa ist die Rolle der Goldreserven auch klarer geregelt als in den USA. So sind die 10.000 Tonnen in der Bilanz des Eurosystems vermerkt und werden viermal pro Jahr nach Marktwert angepasst.

Das US-Gold, das in Fort Knox und anderswo gelagert wird, gehört nicht der Notenbank, sondern dem Finanzministerium. In den Büchern der Notenbank ist es zwar vermerkt – allerdings bis heute mit dem letzten offiziellen Wert aus dem Jahr 1971: 42,22 Dollar pro Unze.

(Red.)

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