Überraschender Chefwechsel bei Novartis

Jimenez verlässt Novartis.
Jimenez verlässt Novartis. (c) REUTERS (Arnd Wiegmann)
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Jimenez nannte persönliche und berufliche Gründe für den Rücktritt.

Der Schweizer Pharmariese Novartis bekommt Anfang 2018 einen neuen Chef. Joseph Jimenez verlasse Novartis nach acht Jahren an der Spitze auf eigenen Wunsch, teilte das Unternehmen am Montag mit. Sein Nachfolger wird am 1. Februar 2018 Vasant Narasimhan, der momentan die Medikamentenentwicklung leitet. Novartis vollzieht damit auch einen Generationenwechsel an der Spitze ein. Der 41-jährige Amerikaner Narasimhan arbeitet seit 2005 für die Schweizer.

Jimenez, 57 Jahre und ebenfalls Amerikaner, kam 2007 zu dem Basler Konzern und leitete zunächst den Geschäftsbereich Consumer Health, bevor er 2010 überraschend zum Konzernchef ernannt wurde. Ab 2014 baute er Novartis gemeinsam mit Präsident Jörg Reinhard mit milliardenschweren Zu- und Verkäufen um und richtete es auf das Pharma-, Generika- und Augenheilgeschäft aus.

Es gibt einige Baustellen

Die beiden Manager rückten damit vom Erbe des langjährigen Unternehmenslenkers Daniel Vasella ab, der Novartis als breit aufgestelltes Gesundheitsunternehmen positioniert hatte. Doch Baustellen blieben: Die einst für mehr als 50 Milliarden Dollar von Nestle gekaufte Augenheil-Sparte Alcon kämpft mit Ertragsproblemen und wurde zur Disposition gestellt. Aber auch in den anderen Konzernsparten lief es im vergangenen Jahr nicht rund. So schmälerten Kosten für die Markteinführung des mit Startschwierigkeiten kämpfenden Herzmedikaments Entresto und Umsatzeinbußen beim wichtigen Blutkrebsmittel Glivec das Ergebnis.

Jimenez nannte persönliche und berufliche Gründe für seinen Rücktritt. "Unsere starke Pipeline und die strategischen Schritte, die wir unternommen haben, um das Unternehmen zu fokussieren, haben Novartis den Weg in eine erfolgreiche Zukunft geebnet", erklärte der Manager. "Auf persönlicher Ebene freut sich meine Familie nach zehn wunderbaren Jahren in der Schweiz darauf, wieder ins Silicon Valley und die USA zurückzukehren." (Reuters)

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