Wiens Ensemble beherrscht Mozart wieder

Adam Fischer.
Adam Fischer.(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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„Figaro“ wurde unter Adam Fischer zur spontan-flinken Musikkomödie.

Vielleicht war die (wohl erstmalige) Mozart-Abstinenz der Philharmoniker im zu Ende gegangenen Salzburger Festspielsommer sogar heilsam. Jedenfalls spielten die Musiker unter Adam Fischer im Staatsopern-„Figaro“ mit spürbarer Lust, Laune und Wendigkeit wie in guten alten Tagen, als die Mozart-Pflege noch nicht von theoretisch-historischen Überlegungen angekränkelt war, sondern lebendiger Teil einer wienerischen Spieltradition.

Diese setzt im Übrigen auch ein Sängerensemble voraus, dessen Exponenten, gut aufeinander eingespielt, Gäste ins wie geölt abschnurrende Räderwerk integrieren. Da inszenieren Da-Ponte und Mozart, Text und Musik geben ja zweifelsfrei vor, was wann wie zu geschehen hat. Und wann die Zeit stillstehen muss. Etwa während der „Rosenarie“ der herb-frischen Susanna Andrea Carrolls, die als Spielmacherin in der, wie sich zeigt, höchst brauchbaren Martinoty-Produktion debütiert hat. Ihr zur Seite Dorothea Röschmann, deren makellose Interpretation dieser Arie anlässlich ihres Staatsoperndebüts aufmerksamen Mozartianern noch in bester Erinnerung ist – längst ist sie zur Gräfin mutiert, und die dramatischeren Gesangserfahrungen haben ihre Spuren hinterlassen.

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