Mauern sollen Wiener Regierungsgebäude vor Terrorangriffen schützen. Auch für die Bevölkerung werden Vorkehrungen getroffen, die oft nicht sofort als solche erkennbar sind.
Wien. Weil der Ballhausplatz aktuell neu gestaltet wird, wird vor Präsidentschaftskanzlei und Bundeskanzleramt ein Anprallschutz errichtet. Diese rund 80 Zentimeter hohen und mehrere Meter langen Mauern sollen verhindern, dass mit Sprengstoff beladene Lkws ungebremst in die Regierungsgebäude fahren können. Dennoch stoßen sie auf große Kritik. Aber auch andernorts werden Sicherheitsmaßnahmen verstärkt – die sind nicht immer auf den ersten Blick sichtbar.
1 Warum wird die Mauer am Ballhausplatz kritisiert?
Manche meinen, Symbolik und Optik stimmen nicht. Ersteres, weil vorgeworfen wird, dass sich Politiker zwar einbunkern, derartige Baumaßnahmen zum Schutz für die Bevölkerung – beispielsweise in Fußgängerzonen – nicht umgesetzt werden, obwohl die meisten Terroranschläge in jüngerer Vergangenheit Zivilisten getroffen hätten. Zweiteres, weil die Mauern in den Augen mancher das Stadtbild verschandelten. Die Universität für angewandte Kunst forderte am Mittwoch sogar die Unesco-Welterbe-Kommission auf, Stellung zu beziehen. Es stelle sich die Frage, ob es egal sei „wenn einer der bedeutendsten Plätze der Stadt von Pollern und Mauern durchschnitten wird“, so Rektor Gerald Bast in einer Aussendung. Er spricht von einer „städtebaulichen Schandtat erster Klasse“ und fordert einen „sofortigen Baustopp“.