IT-Branche. Das steirische Unternehmen ist Bestperformer in Zürich.
Wien. Der in Zürich notierte steirische Sensor- und Chiphersteller AMS dürfte von Apples neuen iPhone-Modellen, die nächste Woche präsentiert werden, stark profitieren. Das erwarten die Analysten der Credit Suisse, die daher ihre Empfehlung „Outperform“ und ihr Kursziel von 82 Schweizer Franken bestätigen. Analysten der Main First Bank gehen sogar noch einen Schritt weiter. Ihr Kursziel: 95 Franken.
Die AMS-Aktie kostete am Freitag erstmals mehr als 77 Franken. Sie ist mit einem Kursgewinn von knapp 170 Prozent seit Jahresbeginn das mit Abstand am besten performende Papier auf dem Schweizer Finanzmarkt, die heuer beste Aktie eines österreichischen Unternehmens noch dazu. Zum Vergleich: Das Papier des Flugzeugzulieferers FACC ist mit plus 114 Prozent Topperformer in Wien. Unter den ATX-Schwergewichten ist Raiffeisen Bank International (plus 58 Prozent) der beste Titel.
An der Börse ist AMS 6,5 Mrd. Franken wert. Das Unternehmen, das im Vorjahr bei 550 Mio. Euro Umsatz 103Mio. Euro verdient hat, zählt Smartphone-Hersteller wie Apple zu seinen Stammkunden. Die Credit-Suisse-Analysten Achal Sultania und Quang Tung Le gehen davon aus, dass Apple am Dienstag drei iPhone-Modelle vorstellen wird – darunter eines, das auf der Vorderseite eine Kamera mit 3-D-Sensor zur Gesichtserkennung enthält. Bis 2019 dürften alle iPhones einen 3-D-Sensor haben. Für den Zulieferer AMS würde dies nach Schätzungen der Credit Suisse einen Anstieg der mit Apple generierten Umsätze von 115 Mio. (2016) auf 780 Mio. Euro im Jahr 2019 bedeuten.
Zudem sei es denkbar, dass Apple bestimmte Modelle mit einem zweiten 3-D-Sensor (auf der Rückseite) ausstatte. Dies könnte im zweiten Halbjahr 2018 oder 2019 geschehen. AMS würde damit zusätzliche Umsätze in der Höhe von 250 Mio. Euro lukrieren.
Die Dividende wird mit 0,40 Euro (2017), 0,50 Euro (2018) und 0,60 Euro (2019) angesetzt.
Im ersten Halbjahr 2017 erwirtschaftete AMS einen Umsatz von 330,8 Mio. Euro, ein Plus von 23 Prozent. Das operative Ergebnis (Ebit) lag im zweiten Quartal aber bei minus 21,5 Mio. Euro. (ag./red.)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 09.09.2017)