Angela Merkel will angeblich eine Initiative starten und ist für härtere Sanktionen.
Berlin. Deutschlands Bundeskanzlerin Angela Merkel ist angeblich bereit, sich in eine Initiative zur Beendigung der Krise um Nordkoreas Atomwaffen- und Raketenprogramm einzuschalten: „Wenn unsere Beteiligung an Gesprächen gewünscht wird, werde ich sofort Ja sagen“, sagte sie in einem Gespräch mit der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“.
Sie verwies auf die jahrelangen Verhandlungen über Irans A-Programm, an denen Berlin neben den UN-Vetomächten teilgenommen hatte. „Ein solches Format könnte ich mir für die Beilegung des Nordkorea-Konflikts vorstellen. Europa und speziell Deutschland sollten bereit sein, dazu einen sehr aktiven Teil beizutragen.“ Merkel hat sich angeblich mit den Präsidenten Frankreichs, der USA, Chinas und Südkoreas sowie Japans Premier abgesprochen; ein Telefonat mit Moskau sei für Montag angesetzt.
Vorigen Sonntag hatte Nordkorea den bisher stärksten Kernwaffentest durchgeführt. Die USA haben wiederholt Militäraktionen nicht ausgeschlossen, in der ganzen Region herrscht Kriegsgefahr, zumal Pjöngjang weitere Raketenstarts und Atomwaffentests angedeutet hat. (ag.)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 11.09.2017)