Böse Bewerbungsfragen: Darauf sollten Sie vorbereitet sein

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Serie, Teil 49. Nach 48 „bösen" Bewerbungsfragen gibt es heute zehn ganz „normale“, aber nützliche.

1. Woher stammen die Lücken im Lebenslauf?
Diese Frage zielt auf ungeklärte Zeiten im Lebenslauf ab. Ein Verweis auf Weiterbildungsmaßnahmen oder einen längeren Auslandsaufenthalt ist eine Erklärung, die Ihr Gegenüber in der Regel gerne hört. Aber auch eine Phase der Neuorientierung gilt heutzutage als legitim.

2. Warum hat Ihr Studium so lange gedauert?
Mit dieser Frage will der potenzielle Arbeitgeber herausfinden, ob es Ihnen an Zielstrebigkeit fehlt. Ein langes Studium ist jedoch nicht immer ein Nachteil. Geben Sie ruhig bekannt, wenn Sie Ihren Lebensunterhalt selbst bestreiten mussten oder die Zeit für einen Auslandsaufenthalt genutzt haben. Das beeindruckt und entschärft schnell diese heikle Situation im Vorstellungsgespräch.

3. Welche Fehler bereuen Sie im Nachhinein?
Taucht diese Frage im Bewerbungsgespräch auf, wählen Sie möglichst keinen Kapitalfehler aus Ihrer Vergangenheit und verbinden Sie Ihre Darstellungen nicht mit Klagen über ehemalige Kollegen. Betonen Sie stattdessen, welche Lehre Sie persönlich aus der betreffenden Situation gezogen haben.

4. Warum haben Sie Ihren letzten Arbeitgeber verlassen oder planen, dies zu tun?
Legen Sie bei der Antwort den Schwerpunkt auf positive Aspekte. Gehen Sie auch hier nicht auf Konflikte mit Kollegen oder Vorgesetzten ein. Betonen Sie, dass Ihnen die neue Stelle attraktive berufliche Perspektiven eröffnet und bekennen Sie sich zu der Firmenphilosophie des Unternehmens, bei dem Sie sich bewerben.

5. Wie ist Ihre Einstellung zu Überstunden?
Dass Sie es lieben, jeden Tag bis Mitternacht im Büro zu sitzen, nimmt Ihnen Ihr Gegenüber im Vorstellungsgespräch im Zweifelsfall nicht ab. Erläutern Sie lieber, dass Sie Aufgaben gut planen und strukturieren können, und dass Sie bereit sind, in besonderen Fällen länger zu arbeiten.

6. Wie reagieren Sie auf Kritik?
Diese Frage aus der Kategorie „herausfordernde Bewerbungsfragen" zielt auf etwas, das zu den wichtigsten Soft Skills gehört: Kritikfähigkeit. Betonen Sie, dass konstruktiv vorgebrachte Kritik durchaus gewünscht ist und Ihnen Potenzial für Verbesserungen eröffnet.

7. Welche Dinge motivieren Sie?
Wer ein „hohes Gehalt“ als zentrale Motivation im Bewerbungsgespräch angibt, ist vielleicht ehrlich, hinterlässt aber einen zweifelhaften Eindruck. Bessere Antworten sind beispielsweise „das Arbeiten in einem netten Team, interessante Aufgaben, eine gute Beziehung zum Vorgesetzten oder bestimmte Leistungen wie Mobile Devices, flexible Arbeitszeiten oder Mitarbeiterrabatte.“

8. Welches Gehalt stellen Sie sich vor?
Pokern Sie nicht zu hoch, verkaufen Sie sich aber auch nicht unter Wert. Erkundigen Sie sich im Vorfeld genau, welches Gehalt in Ihrer Situation angemessen und üblich ist.

9. Wie lange möchten Sie in unserem Unternehmen bleiben?
Hier testet man Ihr Durchhaltevermögen und die Ernsthaftigkeit Ihrer Absichten. Eine geeignete Antwort wäre: „Ich suche nach Perspektiven und Herausforderungen. Wenn diese gegeben sind, sehe ich keinen Grund, sich anderweitig zu orientieren.“

10. Haben Sie noch Fragen an uns?
Um diese Frage zu meistern, machen Sie sich am besten im Vorhinein eine Liste mit Dingen, die Sie besonders interessieren, denn ein Nein als Antwort signalisiert klares Desinteresse. Mit intelligenten Fragen zeigen Sie Ihr Interesse an Ihrem potenziellen neuen Arbeitgeber und Ihrer zukünftigen Stelle. Und: Nutzen Sie die Gelegenheit und seien Sie neugierig.


Fragen und Antworten stammen von der Geschäftsführerin der Personalberatung Michael Page, Melissa Haymerle.

(red.)

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