Philippe Cousteau, Enkel von Abenteurer Jacques Cousteau, erzählt im Gespräch mit der „Presse“, warum es schwer ist, junge Menschen mit Umweltschutz zu erreichen und wie es ist, aus einer Familie von Abenteurern zu stammen.
Die Presse: Sie stammen aus einer berühmten Familie von Abenteurern und Forschern. Hatten Sie je den Wunsch, etwas anderes zu werden?
Philippe Cousteau: Als ich klein war, wollte ich Feuerwehrmann werden – so wie viele kleine Buben. Aber ich bin mit den Geschichten meines Großvaters und den Filmen meines Vaters großgeworden. Ich habe meinen Vater nie kennengelernt, aber ich habe seine Filme gesehen und seine Bücher gelesen, die mich immer inspirierten – so wie meine Mutter das getan hat. Sie hat mich und meine Schwester alleine großgezogen. Reisen, Geschichten zu erzählen und mit jungen Menschen zu arbeiten – das ist der beste Job.
Sie versuchen jungen Menschen das Thema Umweltschutz nahezubringen. Was ist dabei das Wichtigste?
In der Bildungsarbeit versuchen wir immer, die Menschen in ihren eigenen Gärten und Häusern zu motivieren. Es ist schwer, Menschen für Themen irgendwo auf der Welt zu begeistern – für Fischerei in Südostasien oder für eine gefährdeten Tierart weit weg. Wenn du ihnen nur eine Menge Information gibst, ist sie normalerweise ziemlich schnell wieder vergessen. Das wertvollste Gut, das wir Menschen haben, ist Zeit. Das ist das Wertvollste, das wir besitzen. Was wir wirklich wollen, ist, mit jungen Menschen in ihren Communities zu arbeiten und ihnen das Werkzeug in die Hand zu geben, sich für Dinge zu engagieren, die sie bereits interessieren. Das ist viel effektiver, als ihnen zu sagen „reinigt den Strand“ oder „pflanzt Bäume“.