„Menschen wollen nicht Teil des Desasters sein“

Philippe Cousteau Jr. sieht sich als Geschichtenerzähler und Naturschützer. Er war im Rahmen eines Vortrags in Wien.
Philippe Cousteau Jr. sieht sich als Geschichtenerzähler und Naturschützer. Er war im Rahmen eines Vortrags in Wien.(c) Stanislav Jenis
  • Drucken

Philippe Cousteau, Enkel von Abenteurer Jacques Cousteau, erzählt im Gespräch mit der „Presse“, warum es schwer ist, junge Menschen mit Umweltschutz zu erreichen und wie es ist, aus einer Familie von Abenteurern zu stammen.

Die Presse: Sie stammen aus einer berühmten Familie von Abenteurern und Forschern. Hatten Sie je den Wunsch, etwas anderes zu werden?

Philippe Cousteau:
Als ich klein war, wollte ich Feuerwehrmann werden – so wie viele kleine Buben. Aber ich bin mit den Geschichten meines Großvaters und den Filmen meines Vaters großgeworden. Ich habe meinen Vater nie kennengelernt, aber ich habe seine Filme gesehen und seine Bücher gelesen, die mich immer inspirierten – so wie meine Mutter das getan hat. Sie hat mich und meine Schwester alleine großgezogen. Reisen, Geschichten zu erzählen und mit jungen Menschen zu arbeiten – das ist der beste Job.

Sie versuchen jungen Menschen das Thema Umweltschutz nahezubringen. Was ist dabei das Wichtigste?


In der Bildungsarbeit versuchen wir immer, die Menschen in ihren eigenen Gärten und Häusern zu motivieren. Es ist schwer, Menschen für Themen irgendwo auf der Welt zu begeistern – für Fischerei in Südostasien oder für eine gefährdeten Tierart weit weg. Wenn du ihnen nur eine Menge Information gibst, ist sie normalerweise ziemlich schnell wieder vergessen. Das wertvollste Gut, das wir Menschen haben, ist Zeit. Das ist das Wertvollste, das wir besitzen. Was wir wirklich wollen, ist, mit jungen Menschen in ihren Communities zu arbeiten und ihnen das Werkzeug in die Hand zu geben, sich für Dinge zu engagieren, die sie bereits interessieren. Das ist viel effektiver, als ihnen zu sagen „reinigt den Strand“ oder „pflanzt Bäume“.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

FILE PHOTO: A staff member removes the Iranian flag from the stage during the Iran nuclear talks at the Vienna International Center in Vienna
Österreich

Was ein Ende des Iran-Deals bedeuten würde

Präsident Trump hetzt immer mehr gegen das Atomabkommen mit dem Iran. Die EU, Russland und China befürchten, dass Washington aus dem Vertrag aussteigt. Was heißt das? Fünf Fragen, fünf Antworten.
Leitartikel

Ein nicht perfekter Atomvertrag ohne wirkliche Alternative

Der Iran betreibt aggressive Machtpolitik in Nahost, und das Nuklearabkommen mit ihm hat Schwachstellen. Es aufzuschnüren wäre aber nicht zielführend.
Der iranische Präsident Hassan Rouhani vor der UNO.
Außenpolitik

Steht der Atomdeal mit dem Iran vor dem Aus?

Laut US-Medien hat Präsident Trump bereits einen Ausstiegsplan, vorerst aber will er den Ball dem Kongress zuspielen. Der Iran lehnt eine Revision des Abkommens strikt ab, die Europäer sind besorgt.
US-Präsident Donald Trump, Außenminister Rex Tillerson
Außenpolitik

Europäer dringen auf Beibehaltung von Iran-Atomabkommen

Nach der scharfen Kritik von US-Präsident Donald Trump an dem Atomabkommen mit dem Iran haben führende europäische Staaten für eine Beibehaltung des Pakts geworben.
Bundespräsident Alexander Van der Bellen (l.) traf in New York US-Präsident Donald Trump und First Lady Melania Trump.
Außenpolitik

Rettungsversuche für das Iran-Atomabkommen

In Wien könnte bald eine Konferenz stattfinden, um den Nukleardeal nach Trumps Austrittsdrohung aufrechtzuerhalten. Kurz weist Nato-Kritik an Atomwaffenverbotsvertrag zurück.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.