Bitcoin setzt Talfahrt fort - Zweite China-Börse gibt auf

FILE PHOTO: An illustration photo of Bitcoin (virtual currency) coins are seen at La Maison du Bitcoin in Paris
FILE PHOTO: An illustration photo of Bitcoin (virtual currency) coins are seen at La Maison du Bitcoin in ParisREUTERS
  • Drucken

Auf der Handelsplattform BitPoint stürzte Bitcoin um fast 30 Prozent auf 2768 Dollar ab. Innerhalb kurzer Zeit verkündeten zwei chinesische Bitcoin-Börsen das Aus.

Doppelter Tiefschlag für Bitcoin & Co: Rund 24 Stunden nach dem Konkurrenten BTC China verkündete die Börse ViaBTC ihr Aus zum Monatsende und schickte die Kurse von Internet-Währungen in den Keller. Auf ViaBTC fiel Bitcoin heute, Freitag, um etwa 16 Prozent auf 18.000 Yuan (2.308 Euro). Auf der Handelsplattform BitPoint stürzte er sogar um fast 30 Prozent auf 2.767,85 Dollar ab. Damit kostete Bitcoin aber immer noch gut dreimal so viel wie zu Jahresbeginn.

ViaBTC begründete die Entscheidung mit der Warnung der chinesischen Behörden vor den Risiken der Cyber-Währungen Anfang des Monats. Diese hatten parallel dazu Börsengänge von Cyber-Währungen, sogenannte Initial Coin Offerings (ICO), verboten. In den Monaten zuvor hatten chinesische Investoren umgerechnet 333 Mio. Euro bei diesen ICO angelegt. Medienberichten zufolge will die Regierung in Peking den Handel mit Krypto-Währungen komplett verbieten.

Am Freitag warnte Li Lihui, Vertreter des chinesischen Branchenverbandes der Internet-Finanzwirtschaft und ehemaliger Chef der Bank of China, "staatenlose" Cyber-Währungen könnten für illegale Aktivitäten genutzt werden. Von offiziellen Stellen entwickelte Internet-Währungen seien dagegen nützlich - passende gesetzliche Rahmenbedingungen vorausgesetzt. Am Donnerstag hatte der Verband bereits dazu aufgerufen, auf den Handel mit Bitcoin & Co zu verzichten.

Scharfe Kritik von JPMorgan

Vor einigen Tagen hatte auch der Chef der US-Großbank JPMorgan Chase, Jamie Dimon, Cyber-Währungen scharf kritisiert. Er bezeichnete Bitcoin als Betrug. Auch der österreichische Notenbankchef Ewald Nowotny warnte vor einigen Wochen vor den Gefahren. Ein Verbot sei allerdings kein Thema.

Für Krypto-Währungen wie Bitcoin steht keine Regierung oder Zentralbank ein, daher wird ihr Kurs allein durch Angebot und Nachfrage bestimmt. Geschaffen wird das Geld von Nutzern, deren Computer die dafür extrem komplexen Algorithmen berechnen. Da Beträge schnell und anonym weltweit transferiert werden können, sind diese Währungen auch für Nutzer interessant, die Geld aus illegalen Geschäften waschen oder Kapitalkontrollen umgehen wollen.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

FILES-US-IT-BANKING-LIFESTYLE-BITCOIN
Geld & Finanzen

Bitcoin unter Druck: Crash oder nur Zwischentief?

Chinas Offensive gegen Bitcoin hat die Digitalwährung abstürzen lassen. Es sei aber zu früh, "einen Crash herbeizureden", sagen Analysten.
Geld & Finanzen

Schweiz stoppt Coin-Betrüger und warnt vor Scheinwährungen

Die Schweizer Finanzmarktaufseher gehen gegen Betrügereien mit Kryptowährungen vor.
Die Zentralbanken können den Bitcoin-Aufstieg nicht länger ignorieren.
Geld & Finanzen

Kommt der Bitcoin der Notenbanken?

Die Kryptowährung wird Euro und Co. so rasch nicht ablösen. Aber die Zentralbanken arbeiten selbst an anonymen Digitalwährungen. In Schweden kommt das „digitale Bargeld“ 2019.
Bitcoin
Geld & Finanzen

Bitcoin-Kurs legt Achterbahnfahrt hin

Die vergangenen Tage war der Bitcoin von massiven Kursschwankungen betroffen, die selbst für die Digitalwährung ungewöhnlich sind.
Geld & Finanzen

Zwei Start-Ups basteln an österreichischer Kryptowährung

Die Start-ups Apollon core und bitTex betreiben in Leonding die größte Mininghalle Zentraleuropas. Ziel ist es, eine heimische Alternative zu Kryptowährungen wie Bitcoins zu kreieren.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.