Was weiß man über die Muslime hierzulande? Abdruck eines Kapitels aus dem neuen Buch „Gehört der Islam zu Österreich?“
Gehört der Islam zu Österreich? Es ist eine Frage, die philosophisch angegangen werden kann, aus politischer Sicht, aus einem kulturhistorischen Blickwinkel, aus einem gesellschaftlichen – und nicht zuletzt wird dafür auch häufig so etwas wie das Bauchgefühl bemüht. Ein Aspekt dabei aber steht zweifelsfrei fest: Sie sind da, sie leben in Österreich, sind zugewandert oder hier geboren, haben die österreichische oder eine andere Staatsbürgerschaft und sind ein mittlerweile fast schon selbstverständlicher Teil des Landes. Doch schon die nächste logische Frage ist nicht mehr so klar zu beantworten: Wie viele Muslime gibt es überhaupt in Österreich?
Um zur jüngsten wirklich greifbaren Zahl zu kommen, muss man zurück ins Jahr 2001 gehen. 338.988 Muslime wurden damals bei der Volkszählung registriert. Das entsprach damals rund 4,2 Prozent der Bevölkerung. Zum Vergleich: Bei der Volkszählung 1971 lag der Anteil der Muslime an der Bevölkerung mit 22.267 Menschen bei 0,3 Prozent. Zehn Jahre später lebten schon 76.939 Muslime im Land, rund ein Prozent der Bevölkerung. 1991 hatte sich der Anteil der Muslime mit 158.786 Menschen auf zwei Prozent verdoppelt. Weitere zehn Jahre später gab es noch einmal doppelt so viele Muslime.