Frankreichs Regierung kündigt ein Verbot des umstrittenen Unkrautvernichters bis 2022 an - gegen die Linie der EU-Kommission. Französische Bauern fürchten um ihre Wettbewerbsfähigkeit.
Die französische Regierung hat angekündigt, den Einsatz des umstrittenen Unkrautvernichtungsmittels Glyphosat im Alleingang für die kommenden fünf Jahre komplett zu verbieten. Regierungschef Edouard Philippe habe entschieden, dass das Mittel bis 2022 "in Frankreich verboten" werde, teilte Sprecher Christophe Castaner am Montag mit. Dies umfasse jeglichen Gebrauch, auch in der Landwirtschaft.
Die EU-Kommission will die Ende des Jahres auslaufende Zulassung für Glyphosat hingegen um zehn Jahre verlängern. Frankreich hat bereits angekündigt, dagegen stimmen zu wollen.
Das Herbizid ist hoch umstritten: Während das Internationale Krebsforschungszentrum die Chemikalie als "wahrscheinlich" krebserregend einstuft, hält die EU-Chemieagentur ECHA ein solches Risiko für "unwahrscheinlich".
Proteste: Bauern gehen auf die Straße
Erst am Freitag hatten sich französische Landwirte mit einer Blockade auf den Pariser Champs-Élysées für den Einsatz von Glyphosat stark gemacht. Die Bauern befürchten, dass bei einem Glyphosatverbot in Frankreich französische Landwirte chancenlos gegen ausländische Konkurrenz wären. Zudem würden dann Lebensmittel importiert, bei deren Anbau noch viel mehr Pflanzenschutzmittel eingesetzt worden seien.
(APA/AFP)