Eine Umfrage zeigt eine schwierige Situation für ältere arbeitssuchende Menschen. Während die Arbeitslosigkeit insgesamt zurückgeht, steigt der Anteil der Best Ager weiter an.
Aufgrund des demografischen Wandels werden Menschen ab 50 Jahren bereits im Jahr 2020 erstmals den größten Anteil an Erwerbstätigen ausmachen. Allerdings hat es diese Gruppe auf dem Arbeitsmarkt nicht einfach. 2012 waren 3,9 Prozent der beim AMS-gemeldeten Personen über 50 langzeitarbeitslos. 2016 war dieser Anteil bereits mehr als sechsmal so hoch und lag bei 24,5 Prozent - und das trotz guter Wirtschaftskonjunktur. Auch aktuell zeichnet sich ein schwierige Situation für die Best Ager. Während die Gesamtarbeitslosenquote laut AMS im Juli im Vorjahresvergleich leicht auf 7,6 Prozent gesunken ist - ist der Anteil der über 50-jährigen Arbeitslosen jedoch im gleichen Zeitraum um 3,1 Prozent gestiegen.
Die Situation wird für ältere Arbeitnehmer auch nicht einfacher. Das zeigt eine Ende September vorgestellte Umfrage des Bündnis Arbeit für Best Ager (BABA) und dem Beratungsunternehmen Mercer. 34 Prozent der Befragten gibt demnach, bevorzugt jüngere Personen einzustellen. An ältere Arbeitnehmer werden spezielle Anforderungen gestellt.
Fünf Prozent stellen keine älteren Menschen ein
Für die Umfrage, die zum Thema "demografischer Wandel - Eine Arbeitswelt auch für Menschen ab 50" in Auftrag gegeben wurde, wurden 60 Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen befragt. Die Ergebnisse zeigten die Schwierigkeiten älterer Arbeitnehmer bei der Arbeitssuche, teilte Mercer am Montag mit.
So hat fast die Hälfte der befragten Unternehmen spezielle Anforderungen an ältere Arbeitssuchende, die nicht zu deren Gunsten ausfallen würden. 34 Prozent würden bevorzugt jüngere Arbeitnehmer bis 45 Jahre einstellen, fünf Prozent würden generell keine älteren Personen ab 45 Jahren einstellen.
Dabei würden diese Gruppe ein enormes Potenzial haben, nie sei die Generation 50plus so aktiv wie heute gewesen, kommentierte Josef Papousek, CEO von Mercer Austria, die Ergebnisse. Auch Ulrike Gadenstätter, Vorstand von BABA, betonte, dass ein Umdenken von 'Was kostet ein älterer Arbeitnehmer?' hin zu 'Welchen Nutzen bringt ein älterer Arbeitnehmer?' stattfinden müsse.
(APA/red.)