Würde er nicht an der Wirtschaftsuni studieren, wäre Marcel Kilic (24) wohl längst nicht so oft auf Facebook. "Total viel spielt sich in den Unigruppen ab, die es dort für jedes Fach gibt", sagt der BWL-Student, der ungefähr halbe-halbe zu Hause und auf dem WU-Campus lernt. Wobei er keiner ist, der sich stundenlang auf jede einzelne Lehrveranstaltung vorbereitet. "Ich lerne eher punktuell vor der Prüfung", sagt er. Auch, weil er sehr viel nebenbei macht: von freiwilliger Feuerwehr bis zu freiem Journalismus. Wenn, dann lernt Marcel jedenfalls eher nicht analog. "Alles, was digital ist, lasse ich auch digital", sagt er. Während er früher noch mit der Hand mitschrieb, macht er das heute am Computer direkt in den Powerpointfolien. Auch die Uni-Texte druckt er nicht mehr aus: weniger zu schleppen immerhin pendelt er von Tulln an die WU und die Bücher, die die Professoren vorgeben, sind ohnehin schon schwer genug. Außerdem ist das ökologischer. "Es sind oft viele hundert Seiten, von denen dann vielleicht 40 wirklich relevant sind", sagt er. Und liest also lieber am Computer oder am Tablet. Was Marcel noch ausdruckt, sind alte Klausuren, die er dann sogar zusammenklammert denn so sehen die Prüfungen immer noch aus.
(c) Die Presse (Clemens Fabry)