Unsere Unis werden immer moderner. Stellt sich die Frage, wohin mit den ganzen Semesterpickerln. Die Uni-Glosse.
Unsere Unis werden immer moderner. So wurden nun die Matrikelnummern umgestellt: Ältere bekommen einen Nuller vor die Jahreszahl, Neustudenten eine andere zusätzliche Ziffer. Damit wird es bei Prüfungen endlich zu keiner Verwechslung mehr zwischen Erstsemestrigen aus 2017 und jenen Seniorenstudenten kommen, die im Jahr 1917 inskribiert haben und somit sonst auch "17" zu Beginn ihrer Matrikelnummer stehen hätten.
Außerdem wird der papierene Studentenausweis durch eine Plastikkarte ersetzt. Bleibt die Frage, wo man auf dieser schnöden Plastikkarte die 32 Semesterpickerln hinkleben soll, die manch Langzeitstudent schon stolz vorzuweisen hat. Auch mit 32 Semesterpickerln konnte man ja früher in Österreich noch etwas werden, nämlich Bundeskanzler. Hatte doch Viktor Klima diese Dauer für sein Magisterium benötigt. Inzwischen ist der Druck darauf, seine Uni-Zeit schnell zu absolvieren, natürlich viel stärker geworden. Werner Faymann etwa wurde Kanzler, ohne auch nur bei einer einzigen Uni-Prüfung durchgefallen zu sein. Auch Sebastian Kurz konnte es sich nicht leisten, viel Zeit auf der Uni zu verbringen, bevor er sich auf den Sprung ins Kanzleramt machte.
Dafür kann man mit dem in den Anfangsjahren noch belächelten Titel "Bachelor" inzwischen Karriere machen und am Arbeitsmarkt sogar Doktoren ausstechen. Nachzufragen bei Julian Schmid, B. A., der Dr. Peter Pilz um seinen Listenplatz bei den Grünen brachte.
("UniLive"-Ausgabe, 27.09.2017)