"Sexting" mit Minderjähriger: US-Politiker Anthony Weiner zu 21-monatiger Haft verurteilt

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US-FORMER-REP.-ANTHONY-WEINER-SENTENCED-FOR-SEXTING-WITH-MINOR(c) APA/AFP/GETTY IMAGES/Drew Angerer (Drew Angerer)
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Der frühere Abgeordnete Anthony Weiner muss 21 Monate ins Gefängnis. Er schickte Sexbotschaften an eine 15-Jährige. Weiner war einst ein Hoffnungsträger der US-amerikanischen Demokraten - und mit Huma Abedin, Vertrauer von Hillary Clinton, verheiratet.

Der US-Skandalpolitiker Anthony Weiner ist wegen der Versendung von Sexbotschaften an eine Minderjährige zu einer 21-monatigen Haftstrafe verurteilt worden. "Dies ist ein schweres Verbrechen, das eine schwere Strafe verdient", sagte die New Yorker Richterin Denise Cote nach Angaben des US-Justizministeriums am Montag bei der Verkündung des Strafmaßes.

Der einstige Hoffnungsträger der Demokratischen Partei hatte sich im Mai schuldig bekannt, Sexfotos und anzügliche Botschaften über Onlinedienste an eine 15-Jährige geschickt zu haben.

Ermittler fanden Material zu Clinton-Mails

Dies tat er zu einer Zeit, in der seine Ehefrau, die Politikberaterin Huma Abedin, im Wahlkampfteam der Präsidentschaftsanwärterin Hillary Clinton arbeitete. Als der Fall bekannt wurde und Weiners Computer untersucht wurden, stießen die Ermittler auch auf E-Mails, die mit der Affäre um Clintons privaten E-Mailserver zusammenhingen. Der damalige FBI-Chef James Comey beschloss daraufhin, die Untersuchung von Clintons E-Mailhandhabung wieder zu eröffnen - wenige Tage vor der US-Präsidentschaftswahl, die Donald Trump gewinnen sollte.

Abedin reichte auf Weiners Schuldgeständnis hin im Mai die Scheidung ein. Das frühere Paar hat einen gemeinsamen Sohn und lebt seit Sommer 2016 getrennt.

Nicht der erste Sex-Skandal

Weiners Schuldeingeständnis war Teil einer Vereinbarung mit der Staatsanwaltschaft, die im Gegenzug die Dauer der von ihr geforderten Haftstrafe deutlich absenkte. Ohne das Geständnis hätte ihm eine bis zu zehnjährige Haftstrafe gedroht.

Die Laufbahn des 53-jährigen war schon vor Jahren durch Cybersex-Skandale beschädigt worden. 2011 musste er seinen Sitz im Repräsentantenhaus niederlegen, nachdem er Sex-Nachrichten mit sechs verschiedenen Frauen ausgetauscht hatte.

Zwei Jahre später bewarb er sich dennoch um das Amt des Bürgermeisters von New York. Im Wahlkampf kam dann heraus, dass er unter dem Namen "Carlos Danger" erneut Cybersex betrieb. Damit waren seine Chancen dahin.

(APA)

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